Alexander Schöppner
Bayrische Sagen
Alexander Schöppner

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Die Schweden in Beuerberg

Sobald einmal München von den Schweden besetzt war, streiften Abteilungen sowohl ihres Reiter- als ihres Fußvolkes raubend und brennend in das Oberland.

Eine solche Rotte war auch in das stille Tal der Loisach gedrungen zum Kloster Beuerberg; alle Mönche waren schon geflohen, hatten den Kirchenschatz in ihren entlegenen Weinkeller bei Wametsberg gebracht und sich zum Teil selber dorthin geflüchtet. Nur ein einziger Pater – die Überlieferung nennt ihn Vitus Nuntinger – blieb als treuer und ergebener Wächter im Gotteshaus.

Es war am 28. Mai 1632, als die Schwedischen ins Kloster stürmten und ausgeliefert verlangten, was das Stift an Gold und Silber besitze. Pater Vitus konnte ihr Begehren nicht erfüllen; da legten ihn die schwedischen Kannibalen im Chor der Kirche auf vier Scheiter Holz, schnitten ihm an Händen und Füßen die Gelenke zur Hälfte durch und hieben mit ihren Schwertern erbarmungslos auf ihn ein.

Die Sage erzählt, der blutende Mönch habe sich noch vor das Venerabile hingeschleppt und dort in kniender Stellung seinen Geist aufgegeben. – Weinend bestatteten ihn die zurückkehrenden Mitbrüder im Klostergang.

 


 


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