Alexander Schöppner
Bayrische Sagen
Alexander Schöppner

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Die Plecher Brucken

Plecher Mundart durch K. Ulmer.

In Plech is amal vur Jauhr und Togen a graußa Umauß (Unmuße) gwösen. Der Markgraf hat kumma solln, und dau hoben s', ihn urndli (ordentlich) zu empfanga, af alla in Plech ner erdenklia Aurt (Art) den Urt putzt und hergricht.

Der Tog ist kumma. Af amal – o Kreuz! – fällt's in Burgermasta ei, daß der Boch, über den der Wög gäit, ka Brucken haut und daß der grauße Herr net nüberkumma ko, ohna daß er si und san Gal (Gaul) drecki macht. Wos taut mer öitz? In der gröißtn Naut kummt oft der best Raut. Der Burgermasta sagt, es solln af der Stell zwöi Gal in den Boch gstellt und af döi draf nogelneua Bretter glegt wern (werden), daß su a gscheita Brucken draus were töit.

Af an prächtin Gal kummt glei draf der Markgraf gritten. Überm Boch drüben hoben die Rautsherre af ihn paßt. Ohna daß er si wos daubei denkt, will er san Gal über die Brucken göin (gehen) laun (lassen); kamez (kaum) is er ober droben, dau kugelt, wal (weil) die Gal drunten unter den Brettern net halten wölln, die saubere Brucken und mit ihr der Herr Markgraf ins drecki Wasser nei.

Wos der Markgraf gsogt hot und wos die Rautsherrn, dös waß mer net; wuhl ober, daß der Markgraf nimmer über sua (solche) Brucken gritten is.

 


 


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