Alexander Schöppner
Bayrische Sagen
Alexander Schöppner

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Kunz Schott zu Rotenberg

Anno 1499 hatten die Nürnberger einen greulichen Feind an Kunz Schott, Pfleger zu Rotenberg, der sich auf dem Schloß Brunn, zwei Stunden von Neustadt, aufhielt, an welchem Ort damals die Straße von Nürnberg nach Neustadt ging. Nicht leicht durfte sich ein Nürnberger blicken lassen, sonst wurde er von Schott und seinen Helfern ausgeraubt. Er bekam einmal einen Nürnberger namens Wilhelm Dörrer im Wald hinter Erlestegen, hieb ihm die linke Hand auf einem Baumstock ab, stieß sie ihm in den Busen und ließ ihn laufen. So trieb er's lange Zeit.

Weil er sich aber oft in der festen Burg Streitberg aufhielt, schrieb der Schwäbische Bund 1523 an Markgraf Kasimir, er solle den Schott vom Brot tun. Der Markgraf ließ ihn nach Cadolzburg kommen, es solle ihm was angedeutet werden. Als nun Schott erschien, sagte der Markgraf zu ihm: »Es ist besser, du stirbst, als daß ich und mein Land verderben.«

Hierauf erschien der heimlich bestellte Scharfrichter, ließ Kunz auf einen Teppich niederknien, und Schott mußte den Kopf hergeben; das Schloß Brunn aber wurde von den Nürnbergern erstürmt und ausgebrannt.

 


 


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