Alexander Schöppner
Bayrische Sagen
Alexander Schöppner

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Das Nachtgejaid bringt einen Garmischer ins Engadin

Etwas Sonderbares ist dem Josef Ostler, dem sogenannten »Peterle von Garmisch«, im Jahre 1815 begegnet. Da war in diesem Markt beim Gabelerwirt (Gabriel Reiser) zur Faschingszeit eine Hochzeit, der auch unser Josef Ostler beiwohnte. Als er nun um elf Uhr nachts im Begriff war, nach Hause zu gehen, wurde er in die Lüfte gehoben und unsichtbar gemacht. Vergeblich durchsuchte man alle Gewässer, Gräben und gefährlichen Plätze der Umgegend, bis er endlich nach zwölf Tagen wieder erschien.

Befragt, wo er denn so lange gewesen sei, gab er nur so viel zur Antwort, daß er im Engadin (Kanton Graubünden in der Schweiz) und unter Leuten gewesen sei, die er nicht verstanden habe. Nur mit Mühe sei es ihm gelungen, sich so viel verständlich zu machen, daß man ihm die Lage seiner Heimat angab, die er endlich nach zwölf Tagen erreicht habe. Mehr hat aus dem – übrigens gut beleumundeten – Mann nicht einmal seine Geliebte herausgebracht; vielmehr ist das Geheimnis von diesem Reiseabenteuer Anno 1851 mit ihm begraben worden.

 


 


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