Alexander Schöppner
Bayrische Sagen
Alexander Schöppner

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Lied von der Enthauptung der Herzogin Maria von Bayern

Von Meister Stolle.

        O we hiute und immer me (re) wafen sie gescrit.
so we dem tage. so we der naht. so we der veigen zit.
so we dir gar verscamte vrucht.
uz Peyerlant wie hastu dich geschendet.
an einer hochgelobeten vrouwen die was wite irkant.
von kuninges kunne was sie geborn unde heizen von Brabant.
ir wiplich ere ir wiplich zucht.
ir wiplich vröude die hastu irwendet.
sie ist an der merterere stat.
alsam diu guote sante Katerine.
die bot sich vlehten an ein rat.
durch den snezen got leit sie vil manige swere pine.
so ist der edelen Herzoginnen sele vor gote irkorn.
wan sie gar ane schulde an rehtem morde hat ir lip verlorn.

Ich vernam bi allen minen tagen mort noch nie so groz.
so von der Peyer Herren der hat sich gemachet bloz.
an tugende unde an der werde sin.
got schende, die den rat im haben geraten.
der von Isols riet so hore ich jen unde der von Brockensberc.
die zwene haben geraten diu lesterlichen werc.
an der edelen Herzogin.
man solte sie beide uf einer hürde braten.
nu muget ir horen jamer klagen.
sie bat ir Herren Kusses e ir (me) ende.
sol ich nu sin von iu irslagen.
das muzent ir vil dicke winden sere iuwe (r) hende.
ich laze ez an der megede sun daz ich unschuldich bin.
Der tot den ich nu liden muoz der wirt noch iuwers Heiles ungewin.

 


 


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