Alexander Schöppner
Bayrische Sagen
Alexander Schöppner

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Die Kapelle des heiligen Zyriakus

Eine Stunde hinter Neustadt a. d. H., auf der rechten Seite der Straße und der Eisenbahn, liegt das Dörflein Lindenberg, über dem ein freundliches Kapellchen auf der Stelle steht, die ehemals die Burg Lindenfels einnahm. Man setzt die Zeit ihrer Erbauung in das Jahr 1550 und erzählt über die Wahl dieser Stelle die folgende Legende.

Der Erbauer der Kapelle beabsichtigte ursprünglich, diese ins Tal zu setzen, und schon lagen die Steine und Balken dort zum Bau bereit. Am nächsten Tag sollte der Bau beginnen. Als man aber in der Früh auf den Platz kam und den Bau in Angriff nehmen wollte, waren Steine und Balken verschwunden. Nach längerem Suchen fand man sie da, wo jetzt die Kapelle steht. Nun brachte man den ganzen Tag damit zu, das Material wieder herabzuschaffen, um am folgenden Tag das Werk anfangen zu können. Aber als man am andern Morgen wiederkam, war alles auf der Höhe.

Jetzt wurde dem Bauherrn klar, was zu tun sei. Zyriakus selber wollte sein Haus auf dieser Höhe haben, wo man, dem Himmel näher und entfernter vom Treiben der Welt, inniger beten konnte. Und so wurde denn das Kirchlein auf die Höhe gebracht, wo es noch heute steht.

 


 


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