Alexander Schöppner
Bayrische Sagen
Alexander Schöppner

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Der St.-Willibalds-Brunnen

Beim Ittstätter Hof, dem einzigen vom ehemaligen Pfarrdorf Ittstätten bestehenden Weiler nächst Kloster Bergen, stoßen das Heilig- und das Brunnenholz – deswegen so genannt, weg sich darin der St.-Willibalds-Brunnen befindet – zusammen. Der St.-Willibalds-Brunnen ist ein sechzehn Fuß im Umfang messender Felsen, der nur zwei Fuß aus der Erde hervorragt und mehrere Löcher von verschiedener Größe und Tiefe hat, die stets mit Wasser gefüllt sind. In der größten Sommerhitze trocknen diese oft über drei Schuh tiefe Höhlungen nie aus, und wenn sie auch absichtlich ausgeschöpft werden, wie dies einmal der Fall war, so sind sie doch sogleich wieder voll.

Die Volkssage berichtet hierüber, daß der heilige Willibald hier auf seiner Reise mit seinem Pferd gestürzt sei und daß diese Löcher die Eindrücke des gefallenen Rosses seien. 1750 wurde zu diesem Brunnen eine Kapelle neu erbaut, die mit der hölzernen Bildsäule des heiligen Willibald und manchen Votivtafeln versehen ist, worunter auf einer davon die Sage abgebildet ist. Vormals war dieser Brunnen mit Stauden und Hecken eingefriedet und nur den Jägern und Anwohnern bekannt, wie dies Christoph Schachner S. J. in seinem »Heilsamen Oehlbrunn der heiligen Walburg, Ingolstadt 1621« bezeugt.

Wie der heilige Willibald so ist auch der heilige Wunibald, dessen Bruder, durch einen Brunnen verewigt. In dem ehemaligen Klostergarten zu Heidenheim zeigt man den Wunibalds- oder Heidenbrunnen, mit dessen Wasser St. Wunibald die Bewohner dieser Gegend taufte.

 


 


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