Alexander Schöppner
Bayrische Sagen
Alexander Schöppner

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Die Träutleinsäpfel zu Lohr

In einer alten handschriftlichen Chronik von Lohr wird erzählt, es hätten vorzeiten alljährlich in der Christnacht einige Bäume in der Nähe der Stadt Blüten und Früchte getragen. Diese Bäume, deren einer auf dem Weg zur Kälberwiese, ein anderer auf einem Grasplatz bei der Papiermühle, endlich ein dritter auf dem Weg zur Valentinskapelle gestanden ist, wurden der heiligen Gertraud zu Ehren Träutleinsäpfelbäume genannt. Die Träutleinsäpfel wurden auf dem Schnee liegend gefunden.

Man stellte einmal in der Christnacht Wächter an die Bäume, um hinter die Ursache dieses wunderbaren Ereignisses zu kommen, allein dann trugen die Bäume weder Blüten noch Früchte, während sie im nächsten Jahr, als man die Bäume unbewacht ließ, wieder zum Vorschein kamen.

Im Jahre 1680 wurde darüber nach Würzburg berichtet, worauf von seiten des Jesuitenkollegs in Würzburg sowie der Abtei Neustadt am Main etliche Priester zur Untersuchung der wundersamen Äpfel abgesandt wurden. Indessen ist niemals etwas über den Erfolg dieser Sendung verlautet.

 


 


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