Alexander Schöppner
Bayrische Sagen
Alexander Schöppner

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Entstehung des Klosters Lechfeld

Im Jahre 1602 lebte Frau Regina von Imhof, geborene Bämlin auf Reinhartshausen, Witwe des Raimund von Imhof, Patriziers und Bürgermeisters in Augsburg, auf ihrem Lehngut Untermeitingen. Eine besondere Andacht zur Muttergottes veranlaßte diese edle Frau zu dem frommen Entschluß, eine Kapelle zu Ehren Mariähilf zu erbauen.

Lange Zeit konnte sie nun über den Platz mit sich selbst nicht einig werden, auf dem sich die neue Stiftung erheben sollte. Endlich begab sich – nach einer bis auf unsere Zeiten fortgepflanzten Sage – folgendes Ereignis.

Die edle Frau hatte sich einst bei Nacht und Nebel auf einer Rückreise von Augsburg nach Untermeitingen auf der weiten Ebene des Lechfeldes verirrt. In der Angst ihres Herzens versprach sie in stillem Gebet, der Muttergottes dort eine Kapelle zu bauen, wo sie den Weg nach ihrem Schloß finden würde. Kaum hatte sie bei sich dieses feierliche Versprechen getan, als der frommen Frau aus finsterer Nacht die Lichter ihres benachbarten Schlosses entgegenschimmerten, worauf sie hocherfreut sogleich ihrem Kutscher befahl, auf diesem Platz seine Peitsche in die Erde zu stecken.

So entstand nun bald darauf das Kirchlein Mariahilf auf dem Lechfeld, die hohe Stifterin aber gebot auf Anraten ihres aus Italien zurückkehrenden Sohnes Leonhard von Imhof, der Kapelle die Form der Kirche von Maria Rotonda in Rom zu geben. Am 9. April im Jahre 1603 wurde der Grundstein gelegt. Fromme Sage behauptet, daß Frau Regina von Imhof die Errichtung des Hochaltars, wie er noch heutigen Tages steht, nach dem Vorbild dreier nächtlicher Visionen selbst angegeben habe.

 


 


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