Alexander Schöppner
Bayrische Sagen
Alexander Schöppner

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Zu Unserer Lieben Frau von Ast

Ein Stündlein von Waldmünchen liegt das Dörflein Ast mit dem Gotteshaus Zu Unserer Lieben Frau von Ast, wo ein uraltes Gnadenbild noch heutigen Tages zahlreiche Wallfahrer versammelt. Der Ursprung dieser Wallfahrt hat sich so begeben:

Es soll vor 450 Jahren eine Gräfin von Schnirtzenberg (andere sagen von Fürstenberg) aus Böhmen in die Pfalz gereist sein. Unterwegs wurden, weil die Hitze groß war, die vor den Wagen gespannten Rosse von Fliegen und Bremsen im großen Wald, der sich damals bis nach Neunburg erstreckte, so stark geplagt und gestochen, daß sie nicht mehr zu halten waren, sondern derart scheu wurden, daß man besorgt sein mußte, es werde alles in Trümmer gehen.

In solch äußerster Gefahr hat die Gräfin Gott und seine werte Mutter um Hilfe angerufen und gelobt, wenn diese Gefahr ohne Schaden ablaufen werde, wolle sie der Muttergottes zu Ehren eine Kapelle bauen lassen. Alsobald sind dann die Pferde samt dem Wagen auf einem Bühel, auf dem jetzt die Kirche erbaut ist, stehengeblieben, ohne daß jemand Schaden erlitten hätte, worauf die Gräfin sich aus dem Wagen begeben hat, auf ihre Knie niedergefallen ist und Gott für solche Gnade gedankt hat, auch an dem Ort, wo die Pferde stehengeblieben sind, sogleich die Anstalten zum Bau hat machen lassen. Als man aber beim Fällen der Bäume begriffen war, ist unvermutet ein Muttergottesbild auf dem Ast eines Baumes gefunden worden; dieses hat man später in das neuerbaute Gotteshaus übersetzt und der Kirche den Namen Ast gegeben.

 


 


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