Alexander Schöppner
Bayrische Sagen
Alexander Schöppner

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Das Zwerglein auf dem Schloßberg bei Thierstein

Von dem Schloßbergmännlein gehen mancherlei Sagen. Es ist ein gutes, graues Zwerglein, das seine Freude daran hat, den Menschen nützlich zu sein, aber zuweilen auch einen Possen zu spielen. Schon mancher, der sich abends in die Nähe des alten Schlosses begeben hat, wurde von unsichtbarer Hand mit Sand und Erde beworfen und hörte dann wohl ein schallendes Gelächter von weitem. In den dem Schloßberg zunächst gelegenen Häusern hat es oft ein Rumoren in den Küchen mit Schüsseln, Töpfen und Krügen gegeben, aber niemals ist dabei ein Geschirr zerschlagen worden. Oft wurde den Leuten das Brot versteckt, auch mancher Langschläfer an den Haaren aus dem Bett gezogen. Manchmal kehrte das Schloßmännlein bei den Leuten ein und half ihnen schaffen im Haus. Zuweilen gesellte es sich zu den Mägdlein am Brunnen, schwatzte mit ihnen oder neckte sie.

Man sagt, es sei einmal ein Geisterbanner gekommen und habe das Zwerglein in seinem Sack davongetragen.

 


 


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