Alexander Schöppner
Bayrische Sagen
Alexander Schöppner

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Prüfenings Ursprung

Eine Stunde westlich von Regensburg am Ufer der Donau liegt Prüfening, dessen Ursprung die Chronik so vermeldet: Es war im Jahre 1107, als zu Regensburg, von Kaiser Heinrich V. berufen, ein großer Reichstag gehalten wurde. Es fanden sich aber die Stände des Reichs in so großer Anzahl ein, daß am Ende in der Stadt selbst kein Unterkommen mehr war. So mußte sich auch der heilige Bischof Otto von Bamberg, der Apostel der Pommern, bequemen, mit seinen Leuten außerhalb der Stadt ein Nachtlager zu suchen. Bald war dieses gefunden auf einer anmutigen Flur, die zur Villa Prufeninga gehörte. Man lagerte sich unter schattigen Bäumen und pflegte, müde von der Reise, des erquickenden Schlummers.

Da träumte dem Bischof Otto – wie einst dem Patriarchen Jakob –, als sähe er die heiligen Engelein auf einer Leiter vom Himmel zu ihm herniedersteigen und mit ihm anmutige Gespräche führen. Auch vernahm sein Ohr eine Musik von Glockentönen, wie wenn an Festtagen das Geläut vom hohen Dom erschallt.

Als der Heilige erwachte, gelobte er Gott einen Altar zu Ehren des heiligen Ritters Georg zu erbauen, nahm ein Ölfläschchen hervor und goß es als Zeichen der Weihe über den Ort aus. Zu dem Altar wurde nach etlichen Jahren auch ein Kloster gefügt, in dem Ordensbrüder des heiligen Benedikt leben sollten.

 


 


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