Alexander Schöppner
Bayrische Sagen
Alexander Schöppner

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Der Jäger im Untersberg

Vorzeiten kam einmal ein Jägersbursch in den Untersberg und blieb ein Jahr drinnen. Als er wieder heraushing, hörte er in Gmain zur Kirche läuten, und ein Mädchen sagte ihm, daß ein Seelengottesdienst gehalten werde für einen Jäger, der vor einem Jahr auf dem Berg verlorengegangen sei. Darauf begab er sich in die Kirche, kniete vor das Speisegitter, und als es Zeit zum Opfer war, stand er zuerst auf und ging voran. Nun erkannten ihn erst seine Verwandten und Befreundeten und wunderten sich gar sehr, daß der mit dem Opfer ging, für dessen arme Seele sie den Trauergottesdienst hatten halten lassen. Der Jäger hat's aber nur dem Erzbischof von Salzburg erzählt und sonst niemandem, wo er gewesen sei und was er erlebt habe; er starb übrigens schon ein Vierteljahr danach.

 


 


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