Alexander Schöppner
Bayrische Sagen
Alexander Schöppner

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Die Burkardswecken

Der heilige Burkard, der der erste Bischof von Würzburg gewesen ist, ließ einst während einer Hungersnot bei einem Bäcker Wecken backen und sie täglich unter die armen Leute verteilen. Deshalb feierte das Würzburger Volk lange Zeit hindurch seinen Jahrtag am 14. Oktober mit einer alten Sitte: Es wurden von den Bäckern Wecken von einer eigenen Form, nämlich der eines Ringes, am Festtag des heiligen Burkard unter dem Namen Burkardswecken gebacken, und Freunde, die sich zufälligerweise an diesem Tag begegneten, grüßten sich um einen Burkardswecken, den derjenige bekam, der dem anderen mit dem Gruße: »Guten Morgen um einen Burkardswecken«, zuvorgekommen war.

Jetzt werden solche Burkardswecke von den Bäckern im sogenannten Burkarder- oder Mainviertel noch gebacken; aber die Sitte, dieselben zu verschenken, ist außer Brauch gekommen.

 


 


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