Alexander Schöppner
Bayrische Sagen
Alexander Schöppner

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Die Märtyrer auf dem Kreuzberg

Als die wilden und grausamen Hunnen im neunten Jahrhundert Deutschland heimsuchten, kamen sie auch nach Oberbayern, wo sie in den damals zahlreichen Klöstern raubten und mordeten. Als der Abt Thireto von Wessobrunn Nachricht von der Ankunft dieser Barbaren bekam, stellte er seinen Brüdern frei, ob sie sich durch die Flucht retten oder auf ihrem Posten den Tod für Jesus erwarten wollten. Nun blieben sechs Ordensmänner bei dem heiligen Abt, der sich mit ihnen, als die Hunnen nahten, auf einen Hügel begab, wo sie mit christlicher Hingebung sich zum Tod vorbereiteten. Wirklich jagten ihnen die Barbaren nach, da sie das Kloster leer fanden, und ermordeten alle auf einem Stein.

Die Einwohner von Wessobrunn begruben nachher die christlichen Helden auf dem Platz ihres Todes und pflanzten zum Gedächtnis ein Kreuz auf die Grabstätte; von daher kam der Name »Kreuzberg«. Später wurde eine Kapelle aus Holz erbaut und im Jahre 1591 ein Kirchlein aus Stein, aber die Reliquien der Heiligen versetzte man in die Kirche des nahe gelegenen Klosters.

 


 


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