Alexander Schöppner
Bayrische Sagen
Alexander Schöppner

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Die nächtliche Ratsversammlung

Im großen Rathaussaal zu Würzburg, wo jetzt die unterfränkischen Schwurgerichtsfälle verhandelt werden, sieht man öfters nachts eine unheimliche Beleuchtung aus den Fenstern schimmern. Da halten Bürgermeister, Rat und Viertelmeister, die am 9. Mai 1525 sich durch einen feierlich publizierten Beschluß an die Aufständischen im Bauernkrieg anschlossen und die Stadt Würzburg zur Hauptstadt des »Armen Konrad«, des Bauernbundes, erklärten, ihre nächtliche Geisterversammlung. Bischof Konrad, dem sie den Schwur der Treue gebrochen hatten und der damals sein Vaterland als Flüchtling verlassen mußte, hat seinen Fluch über die Würzburger Ratsherren ausgesprochen.

Solange dieser Fluch nicht zurückgenommen ist, so lange müssen die geisterhaften Ratsversammlungen fortbestehen.

 


 


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