Alexander Schöppner
Bayrische Sagen
Alexander Schöppner

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Das Teufelstor zu Würzburg (2)

Würzb. Mundart durch Ruttor.

Dort neba dem Tor hat amol vor alters a Häfner gewohnt. Der hat in seiner Brennerei schreckli viel Unglick ghat. Emol sen ehm sei Häfa zersprunga, a anersmal hat sei Gschirr a tolla Gstalt ogenumma, und so hat er immerfort in sein Gschäft Pech ghat. Doa is er ungeheier zorni worn und hat allemol gflucht: »Doa sell aber glei der Teifel neischlag!«

Sei Frau hat ehn oft gemahnt, er sell doch nit so arg fluch, er werd's gewiß no so weit brenga, daß der Teifel kummt und en holt. Des hat aber alles nix gholfa. Amol hat er wieder so arg gflucht, weil ehm sei Häfa versprunga sen, und in den Augeblick is der Teifel doagewest, hat en Häfner beim Kreas derwischt, hat ehm sein Hals rumgedreaht und is mit 'm zum Tor dort nausgfahrn. Von den Häfner hat ke Mensch mehr was gsehna, und es Tor, wua er nausgfahrn is, hat mer von dera Zeit o es »Teifelstor« gheßa.

 


 


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