Alexander Schöppner
Bayrische Sagen
Alexander Schöppner

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Sage von Gottfried Pappenheim

Von J. Sendtner.

        Zu Pappenheim im Schlosse, da schaut gar hoch und weit
Vom Berg aus in die Sterne der Erbmarschall Graf Veit.

Er weiß geheim zu lesen in der Gestirne Lauf
Und sucht dort seines Söhnleins verborgen Schicksal auf.

Dein Gottfried, stark und kräftig, als wär' sein Leib von Stahl,
Trägt auf der jungen Stirne ein seltsam Muttermal.

Wie auf dem Wappenschilde der Herrn von Calentin
Kreuzweis zu sehn zwei Schwerter, so zeichnen sie auch ihn.

Nicht sichtbar, wenn der Knabe im Schoß der Mutter spielt,
Siehst du die Schwerter funkeln, wenn er im Zorne glüht.

Wohl glänzt, so deutet kundig der Vater dieses Mal,
Auf Gottfrieds Heldenstirne dereinst des Ruhmes Strahl.

Das Kind wußt' nichts von Tränen, ein einzig Mal im Bad
Sah es die Amme weinen, was nie seitdem es tat.

An Kraft und Kerngesundheit dem Mark der Eiche gleich,
Schien an Verstand nicht minder der frische Knabe reich.

 


 


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