Abbé Galiani
Briefe an Madame d'Epinay und andere Freunde in Paris 1769-1781
Abbé Galiani

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[14] An Frau von Epinay

Neapel, den 24. März 1770

Nun? Was ist denn das, schöne Dame? Sie schreiben mir nicht mehr. Sollten Sie krank sein? Ich zittre bei dem Gedanken, hoffe aber doch, daß dem nicht so sei. Sie haben mir tausend Sachen zu berichten. Sie haben mir die gegen mich erschienenen Broschüren zu schicken. Sie haben mir Nachrichten von meinen Freunden zu geben. Lassen Sie mich nicht im Stich. Ich habe in der Langeweile, die mich erdrückt, keinen anderen Trost als den, recht viele Briefe aus Paris zu empfangen.

Ich fürchte Sie erhalten meine Briefe nicht. Wenn dem so ist, so werde ich mich entschließen, Ihnen direkt durch die Post zu schreiben; denn ich habe beschlossen, keine Woche vergehen zu lassen, ohne Ihnen zu schreiben, selbst wenn ich Ihnen nichts zu sagen hätte, wie z. B. heute abend. Ich bitte Sie, Grimm zu sagen, daß ich einen Brief vom Contino aus Potsdam bekommen habe; er hat mein Buch gelesen und schwärmt davon.

Behalten Sie mich immer lieb, schöne Dame, und geben Sie mir durch Ihre Briefe die Gelegenheit und Anregung der Phantasie, die mir nötig sind, um Ihnen recht ausführlich schreiben zu können.


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