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Im Rahmen der »Künstlerdank«-Veranstaltungen las Max Herrmann in der Sezession Lyrisches und Episches. Er ist ein Dichter von sehr eigenwilliger Prägung, durch und durch modern, ohne deshalb die Exzesse der Jüngsten mitzumachen. Die Sprache seiner Verse ist zuweilen hart, zuweilen dunkel, aber neben Härte und Dunkelheit entzückt plötzlich ein goldener poetischer Schimmer. Seinen Romanen »Cajetan Schaltermann« und »Der Flüchtling« ist ein großer Leserkreis zu wünschen. Das Eingangskapitel des »Cajetan Schaltermann«, das der Dichter nicht ohne Geschick vorlas, enthält ein Kleinstadtidyll, das freundlich-behäbig beginnt, aber in eine unbarmherzige Durchröntgung der Zelebritäten einer Miniaturwelt ausläuft. Max Herrmann ist Jonathan Swift, lyrisch temperiert.
Berliner Volks-Zeitung, 9. April 1921