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Nadel liest vor...

Arno Nadel las im Graphischen Kabinett, flankiert von greulich grellen Farbflecken, deren Anspruch darauf, als Bilder genommen zu werden, durch das zufällige Hängen in einem Kunstsalon nicht genügend begründet erscheint, aus seiner eigenen nuancenarmen und kurzatmigen, aber innerlich reinlichen Lyrik. Selten ist ein Dichter ein guter Interpret seiner selbst; Nadel steigerte noch die Monotonie seiner Rhythmen, anstatt sie zu überwinden. Immerhin war er in seiner Schlichtheit weit erträglicher als Hannah Zweig, die mit Zungen-R und Kinomimik gerade die poetische Stimmung der ansprechendsten Stücke geräuschlos zu Grabe trug.

Berliner Volks-Zeitung. 11. Februar 1921


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