Heinrich Pestalozzi
Lienhard und Gertrud
Heinrich Pestalozzi

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143.
Arner tut die Türe zu.

Jetzt weiß ich doch sicher, was sie ausgeredet haben; was ich jetzt aber weiter wissen muß, ist, was daran wahr sei. So sagte der Junker; und da ihm der Meier das bestätigte Verzeichnis zurückbrachte, befahl er ihm, ungesäumt mit dem Weibel von Haus zu Haus zu gehen, und ein neues Verzeichnis aufzunehmen, aber es sich nicht angeben zu lassen, sondern das Vieh sorgfältig zu zählen, und das Heu zu messen. Dann ließ er läuten, zum Zeichen, daß sich die Gemeinde versammeln solle; und sagte: Ich will gerade, daß die Hausväter nicht bei Hause seien, wenn ihr zählen und messen müßt; und wenn ein Weib oder ein Knecht unter dem Titel, der Meister sei nicht daheim, sich widersetzen will, so lasset sie, es mag sein, wer es will, durch den Flink gefangen hieher bringen, und fahret mit eurer Arbeit ungesäumt fort. Ich gebe euch den Michel von hier und den Hühnerträger von Arnheim bei, die euch helfen sollen.

Vogt. Es wäre doch auch besser, und es hätte mehr Ansehen, wenn wir einen Vorgesetzten mitnähmen.

Junker. Ich will, daß ihr jetzt diese mitnehmet.

Vogt. Es ist diese Woche allerlei Geschwätz über den Hühnerträger vorgefallen; und ich fürchte, es setzt Verdruß ab, wenn er in alle Häuser hineingehen muß.

Junker. Eben deswegen muß er gehen; und wenn ihn jemand nicht hineinlassen will, so wißt ihr, was ihr zu tun habt.

Hierauf ließ der Junker noch alle Zugänge zum Gemeindeplatz besetzen, und befahl den Wächtern, unter keinem Vorwand einen Menschen vom Platze wegzulassen, bis die Gemeinde beendiget sei.


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