Katharina Elisabetha Goethe
Briefe – Band I
Katharina Elisabetha Goethe

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196. An Goethe

Lieber Sohn! Götzens unvermuthtete Ankunft hat mich sehr gefreut – Durch ihn übersende dir Nankinet zu Beinkleider und Weste so gut als du ihn Ehlen weiß nicht zu kaufen bekomst – nur darann muß du dich nicht stossen, daß es ein Überrock von mir war – wenn alles gemacht ist – wirds ihm wohl niemand ansehn was es vorher war. Den Zeug zu einem Unterbett und zwey Pfühlen will sogleich besorgen und nebst dem Taffel gedeck mit dem ersten Postwagen nach Weimar schicken. Gott! Seegne dein Schwalbacher Wasser trincken! nehme dich nur zur Abendzeit vor Verkältung in acht – den der Nordwind – so erquickend er ist – macht gern Bauchgrimmen. Wegen der Zeitungen soll ich dir noch sagen, daß einige Stücke fehlen – gantz ohne Unordnung gehts in Rießens Lesegesellschaft |: ohngeachtet aller angewandten Mühe :| doch nicht her – Er läßt sich deßwegen entschuldigen. Die Hitze ist beynahe unerträglich – wie mags erst bey Euch seyn!! Lebe wohl! Behalte lieb –

Deine
dich liebende Mutter
Goethe.

den 10ten Juli 1793


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