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Durchlauchdigste Fürstin!
Es hat mich sehr gefreut, daß mein Sohn sich ins künftige wie andre Christenmenschen geberden und auf führen will – Daß Ihro Durchlaucht die Gnade haben wollen, dem guten Wolf, sein neues Hauß ausschmücken zu helfen – davor statte den Unterthänigsten Danck ab. Die Muster nebst denen Preißen sollen ehestens ererscheinen – Der Cathun Händler sind viele in Franckfurth – um die sache nun recht zu betreiben, will ich selbst aus marschiren – und bald möglichst den besten Bericht erstatten. Wenn Gevatter Wieland auf ein Hertz Stoltz ist, das mit wahrer Freundschaffts und Mutter Liebe an Ihm hengt, und keine Zeit anders machen wird und kan; so läßt Er mir Gerechtigkeit wiederfahren. Auf das tiefurther Journal freue ich mich von Hertzens Grund – den Frau Aja sitzt in einer Sand-wüste, wo die frischen Quellen rahr sind, und mein armes bißgen Witz und Verstand, ist dem verschmachten oft schon nahe geweßen. Häschelhanß hat mich auch mit verschiednen herrlichen sachen erquickt – davor Ihm ein eignes Dancksagungs schreiben zu theile werden soll. Theureste Fürstin! Leben Sie jederzeit so vergnügt und wohl, als es wünschet und Hoffet
Durchlauchdigste Fürstin
Dero
Unterthänigste treugehorsambste Dienerin
Goethe. den 30ten November 1781