Katharina Elisabetha Goethe
Briefe – Band I
Katharina Elisabetha Goethe

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59. An Goethe

den 23ten Mertz 1780

Lieber Sohn! Diesen Augenblick bringt mir Herr Paulsen zwey Briefe, die mich so in einen Freuden und Jubelthon gestimt haben, daß es gar nicht ausgesprochen werden kan. Unser Bester Fürst! hat mich mit einem gantz herrlichen schreiben begnadig, und unsere Theureste Fürstin Amalia that des gleichen. O thue mir die einzige liebe und dancke unterthänigst auch vor diese der Frau Aja gemachte Freude. Wenn es aber auch kein Weimar und keine solche herrliche Menschen drinne gäbe – ferner keinen Häschelhanß – So würde ich Catholisch und machts wie Mahler Müller. Da uns aber Gott so begnadig hat, so freuen wir uns auch dieses Erdeleben |: nach unserer Fason und wie wirs eben haben können :| sehen den 3ten Feyertag den Julius von Tarendt u.s.w. In deinem Garten muß es jetzt wieder schön seyn, wiewohl heut bey uns noch garstig kalt wetter im Schwang geht. Der Vater und alle Auserwählte grüßen dich – Der Postwagen will fort, lebe wohl! Ich bin ewig

deine treue Mutter Aja.

N. S. Viele hertzliche grüße an Wieland – Seinen Oberon erwarte ich und mehr gute Seelen mit Schmertzen.


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