Katharina Elisabetha Goethe
Briefe – Band I
Katharina Elisabetha Goethe

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177. An Fritz von Stein

Franckfurth d 23ten Jenner 1792

Lieber Sohn!

Meinen besten Danck vor den mir so schätzbahren Damen Calender. Sie sind ein vortreflicher Sohn! Ein Freund wie es wenige gibt – Sie sind jetzt in einem gantz andern Wirckungskreiß als ehedem, und doch vergeßen Sie Ihre alten Freunde nicht – wie mich Ihr so schätzbahres Andencken gefreut hat, kan ich weder sagen noch beschreiben! Erhalten Sie diese Freundschaftliche Gesinnungen gegen mich – und glauben steif und fest daß die vergnügte Zeit Ihres hirseyns nie bey mir verlöschen, sondern stets gegenwärtig bleiben wird. Ja ich hoffe zu Gott! daß ich noch einmal in diesem Erden-leben die Freude genüßen werde Ih[n]en von Angesicht zu Angesicht in meinem Hauße zu sehen, um von allen den vergnügnus vollen Stunden die mir Ihre Gegenwart 1785 verursacht hat da capo machen zu können. Madam Stock ist sehr erfreut über Ihr gütiges Andencken – und läßt nebst mir Herrn Göritz sich bestens empfehlen. Leben Sie wohl! Behalten mich lieb, und seyn versichert daß niemand mit mehr Wahrheit sich unterschreibt als

Ihre
Freundin und Mutter
Elisabetha Goethe


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