Katharina Elisabetha Goethe
Briefe – Band I
Katharina Elisabetha Goethe

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103. An Fritz von Stein

Fr. den 2. Juli 1784.

Lieber Sohn!

Ich erkenne aus Ihrem letzten Schreiben Ihre ganze freundschaftliche Gesinnung gegen mich, auch mir würde es großes Vergnügen machen Sie und meinen Sohn zu sehen, – aber das ist auf keine Weise thunlich, – das Reisen war nie meine Sache und jetzo ists beinahe ganz unmöglich, – alle die Ursachen, die mich verhindern, anzuführen, wäre zu weitläufig, und Sie, mein lieber Sohn, würden weil Sie das Innere meiner Verhältnisse nicht wissen, mich doch nicht begreifen. Die Vorsehung hat mir schon manche unverhoffte Freude gemacht, und ich habe das Zutrauen, daß dergleichen noch mehr auf mich warten, – und Sie und meinen Sohn bei mir zu sehen, gehört sicher unter die größten, – und ich weiß gewiß, meine Hoffnung wird nicht zu Schanden. Behalten Sie in guten Andenken diejenige, die unverändert ist

Ihre
treue Mutter
E. G.


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