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Katharina Elisabetha Goethe

Briefe – Band I

194. An Goethe

den 25ten Juni 1793

So eben erhalte von Herrn Unger 12 Exemplare vom Bürgergenerahl – Davon sende dir auf dein Verlangen 6 – die übrigen werde aufheben, biß zu deiner Zurückkunft. Inliegender Brief ist von Weimar – ich habe ein gutes Briefelein an dein Liebgen geschrieben – das Ihr vermuthlich Freude machen wird. Mit der größten Ungedult warten wir auf den Fortgang der Belagerung von Maintz – dencke es hat seit Samstags Frau Aja Feuer im Ofen!! Auch habe seit dem 23 Juni wieder Einquartirung – einen krancken Hauptmann der von Hüffer heist, und von Landau kommen ist, um sich hir Curiren zu laßen – Er hat, eine Soldaten Frau bei sich, die ihm in meiner Küche kocht – einen Bedienten und Reitknecht – sind alle gar brave Leute die mit ihrem Logie sehr zufrieden sind – und mich wenig incomodiren. Freylich thut ihnen auch das gute Essen, und die weichen und reinlichen Betten überaus gut – Wenn uns Gott nur den Winter Ruhe schenckt! Nun wollen das beste hoffen! Lebe wohl! das ist der Wunsch

Deiner
treuen Mutter
Goethe.