Katharina Elisabetha Goethe
Briefe – Band I
Katharina Elisabetha Goethe

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95. An Fritz von Stein

Fr. den 12 Februar 1784.

Lieber Sohn!

Das ist ja recht brav, daß Sie so Wort gehalten haben – das Tagebuch ist so ganz recht, und hat mich außerordentlich gefreut, machen Sie mir das Vergnügen und schicken alle Monath so eine Beschreibung Ihres Lebens und Ihrer Beschäftigungen – die Entfernung von meinem Sohne wird mir dadurch unendlich leichter, weil ich im Geiste Alles das mitgenieße, was in Weimar gethan und gemacht wird, – ich bitte, fahren Sie so fort, und Sie sollen mein lieber, lieber Sohn seyn. Die Zeichnung von Ihrer Stube hat sich recht gut conservirt, – sie liegt auf meinem Arbeitstisch und in Gedanken bin ich gar öfters bei Ihnen. Hier giebts nicht viel Neues, das interessant wäre, wir haben diesen Winter nur alle Dienstage Schauspiel. Die Schauspieler sind in Maynz und Schnee und Eis machen die Wege überaus schlimm, – grüßen Sie meinen Sohn vielmahls, und glauben, daß ich ewig bin

Ihre treue Mutter
E. Goethe


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