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Clemens Brentano an Sophie Mereau

[Marburg, den] 3. November 1803.

Liebes Weib! Heute erhalte ich Deinen Brief, der Dich mir gibt und, was ich auf Erden vom Himmel begehrte, ein Kind. Diese Botschaft hat mich so wunderbar überrascht, daß ich nicht denken, nicht fühlen kann, wenn ein Geist neben mir steht, muß es so sein, und Verkündigung des Engels. Ave Maria. Ich habe nur wenige Minuten Zeit, bis die Post geht, die soeben gekommen, deswegen sage ich Dir nur folgendes: mein letzter Brief erklärt Dir bestimmt die Versendung, ich erwarte nun die bestimmte Anzeige Deiner Abreise, und ob ich bis Eisenach oder Herzfeld entgegenkommen soll, und auf welchen Tag, mit bestimmtem Datum, ich Dich mit meiner Kutsche wechselnd an diesem oder jenem Ort treffen soll; was die Kopulation angeht, will ich sorgen, alles zu haben, was ich bedarf, doch scheint mir die Sache, wie ich weiß, an andern Orten vielleicht mit Schwierigkeiten verbunden, sie könnte ebensogut hier abgetan werden bei meinem Freund Bang auf dem Dorf, auf welches wir noch eher können als hierher; alles das ist zu verabreden, sobald wir uns treffen, wo und wann, das ist die Frage, auf die Du mir bestimmt antworten mußt.

Dein Clemens.

Grüße mein Kind, ich bin glücklicher, als ich es verdiene, es ist glücklicher, als es verdient, von Dir unterm Herzen getragen zu werden.

*


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