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Nelson an Lady Hamilton

An Bord der »Viktoria«, den 19. Oktober 1805 nachmittags, 16 Meilen von Kadix.

[Nach der Schlacht von Trafalgar unvollendet in Nelsons Schreibtisch aufgefunden.]

Meine teuerste und geliebte Emma, teuerste Busenfreundin! Ich habe das Signal erhalten, daß die vereinigte feindliche Flotte aus dem Hafen ausläuft. Wir haben sehr schwachen Wind, so daß ich sie erst morgen zu Gesicht zu bekommen hoffe. Möge der Gott der Schlachten meine Mühen mit Erfolg krönen; auf alle Fälle will ich Sorge tragen, daß mein Name immer Dir und Horatien teuer bleibe, die ich beide so sehr wie mein Leben liebe, und wenn mein letztes Schreiben vor der Schlacht in Deiner Hand sein soll, hoffe ich zu Gott, zu leben, um dieses hier nach der Schlacht zu beenden. Der Himmel segne Deine Gebete für Nelson und Bronte!

Am 20. Oktober morgens sind wir nahe der Mündung der Meerenge, doch der Wind hat sich noch nicht genügend westwärts gedreht, um der verbündeten Flotte die Umschiffung der Sandbänke von Trafalgar zu gestatten. Doch schätzen wir ihre Stärke auf etwa 40 Segel Kriegsschiffe, darunter nach meiner Ansicht 34 Linienschiffe und 6 Fregatten. Eine Abteilung von ihnen wurde diesen Morgen von dem Leuchtturm von Kadix aus gesichtet, doch bläst es so kalt, und es ist so schlechtes Wetter, daß ich glauben möchte, sie werden lieber vor abends in den Hafen einfahren. Gott der Allmächtige gebe uns einen Erfolg über die Burschen und ermögliche uns einen Friedensschluß!

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