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Lord Nelson an seine Frau

Hinter Livorno, den 2. August 1796.

Meine teuerste Fanny, wenn alle meine Taten durch Depeschen bekanntgemacht worden wären, so wären während des ganzen Krieges nicht vierzehn Tage ohne eine Kunde von mir vergangen ...

Obzwar man mich beneidet, kann man mir das Vertrauen nicht entziehen; selbst die Franzosen achten mich: ihr Genueser Gesandte schrieb mir in einer Antwort auf eine Note bei Rückgabe einiger weggenommener Ausrüstungen: »Ihre Nation, Herr, ist gleich der meinen bestimmt, allen Völkern Beispiele des Edelmutes und der Tapferkeit zu geben.« Ich will noch eine andere Geschichte erzählen, ohne meine Eitelkeit hervorzukehren; doch Du wirst Deine Freude daran empfinden. Jemand sandte mir einen Brief mit der bloßen Angabe: »Horatio Nelson, Genua«. Auf eine Frage, wie er also hätte adressieren können, antwortete er in einer großen Gesellschaft: »Herr, in der ganzen Welt gibt es nur einen einzigen Nelson!« Der Brief wurde unverzüglich bestellt. Die Genuesen, deren ganzen Handel ich unterbrochen habe, lieben und ehren mich, der Rat ebenso wie das Volk. Wenn jemand befürchtet, daß sein Schiff aufgehalten werden könnte, kommt er und verlangt mich zu sprechen; gebe ich ihm einen Schein, oder sage ich: »Es ist gut«, dann ist er befriedigt. Man kennt mich in ganz Italien. In keinem Königreich oder Staat wird mein Name wieder vergessen werden. Dag ist meine Staatsdepesche ...

Du fragst, wann ich nach Hause komme? Ich glaube, wenn entweder ein ehrenhafter Friede oder ein Krieg mit Spanien begonnen ist, der unsere Flotte aus dem Mittelmeer verjagen kann – Gott weiß es, daß ich zu Dir nicht um einen halben Schilling reicher zurückkommen werde, als ich absegelte. Vor wenigen Tagen versicherte mich Seine Königliche Hoheit der Herzog von Clarence in einem Briefe seiner unwandelbaren Freundschaft.

Mit zärtlichster Liebe für meinen Vater, bin ich Dein
herzlichster Gatte
Horatio Nelson.

*