Friedrich Hebbel
Gedichte
Friedrich Hebbel

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Die Kuppelbeleuchtung zu Rom

        Alter Sankt Peter, was seh' ich? Es ringelt die Schlange des Feuers
    Glühend sich um dich herum, züngelt noch über das Haupt
Dir hinaus und verscheucht den Mond, den frommen Versilbrer
    Deine Kuppel, der wähnt, daß ihn die Hölle vertreibt.
Doch, ich irrte mich wohl! Du stehst nicht erschrocken, die Flamme
    Zittert, statt deiner, sie friert, gern auch entschlüpfte sie dir,
Aber, du hältst sie, sie soll den Vorwitz büßen, verwegen
    Aufgekrochen zu sein an dem Giganten von Stein.
Oder hat sich der jüngste der Blitze, der Wolke entwischend
    Gar des Angriffs erkühnt, hast du den Nestling gepackt
Und dich in ihn gewickelt, damit er verkünde: Sankt Peter
    Hat zwar das Ende der Welt, aber nichts weiter zu scheun?
Wahrlich, ich glaub's, dich knirscht erst dann die Erde hinunter,
    Wenn sie dem Chaos erbebt, welches sie selber erschnappt.

 


 


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