Konrad Falke
Der Kinderkreuzzug
Konrad Falke

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37. Die wahnsinnigen Frauen

Sie haben das Städtchen am Abend nicht mehr erreichen können und sind die Nacht über bei einem stattlichen Bauerngehöft liegen geblieben. Ihr Zug ist längst so groß geworden, daß die meisten von ihnen immer im Freien nächtigen müssen und daß dabei selbst die mitgeführten Zelte kaum die Hälfte der jungen Streiter Christi zu fassen vermögen. Und immer häufiger fällt auch der ganze mächtige Kindertroß, der hinter ihnen folgt, in einzelne Teile auseinander, welche oft allen Zusammenhang untereinander verlieren.

Und dennoch! Obgleich mancher, der mit den andern dahintrottet, vieles darum gäbe, wenn er sich schon wieder zu Hause sähe oder gar nie aufgebrochen wäre: der Geist des Ganzen reißt selbst seine unwillig gewordenen Glieder mit sich fort und läßt sie, wenn auch unter Seufzen, alle zusammen mit Ausdauer ein Ziel verfolgen, das jeder einzelne schon längst aufgegeben hätte. Und so wird nicht nur dieser und jener Trupp, sondern ebensosehr das gesamte, auf verschiedenen Straßen dahinströmende Jugendaufgebot bei allem Stocken und Auseinanderlottern seiner Abteilungen immer aufs neue von dem Bewußtsein einer über allen thronenden Notwendigkeit in Bewegung gesetzt und bald hier, bald dort die Scharen wieder 174 miteinander in Fühlung gebracht, um sich gegenseitig Mut zu zeigen und Mut zu geben. Wie eine Raupe sich derart über die Erde hinschiebt, daß sie hier sich festhält und dort sich nachschleppt, so wallt dieser vielgestaltige Heereswurm durch das gallische Land.

Wieder zieht die Spitze, mit Stephans Königswagen, schon seit drei Stunden durch den sommerlichen Vormittag, der mit immer steileren und heißeren Sonnenstrahlen auf die vertrocknete Erde herabsticht, als wollte er alles, was sich bewegt, sengend am Boden festnageln. Weißer Staub wirbelt unter den Füßen und Rädern auf, umgibt sie wie die träg hinschleichende Rauchwolke eines Feldfeuers und schlägt sich auf ihre Kleider und Hüte nieder, während ihre geröteten Augen immer aufs neue nach den fernen Türmen ausschauen. Auch das Gras zu beiden Seiten der ausgefahrenen Straße, welche mehrmals eher einem holperigen Bachbett gleicht, sowie die Kräuter an den Borden und die nächsten Bäume in den Äckern, bedeckt grau eine dicke Staubschicht.

Schon vor einiger Zeit ist der Hornstoß an ihr Ohr gedrungen, der ihnen anzeigte, daß man in der Stadt ihr Kommen bemerkt hat; und endlich sehen sie die hohen Mauern in greifbarer Nähe vor sich. Wie sie aber nur noch wenige Schritte von dem offenen Tore entfernt sind, fällt es ihnen auf, daß niemand, wie das sonst die Regel ist, sie anhält und ausfragt. Die Stadt erscheint wie ausgestorben: nur ein kleines, halbnacktes Mädchen steht, offenbar von aller Aufsicht verlassen, neben dem mit grüner Jungfernrebe übersponnenen Wirtschäftchen und streckt ihnen stumm lächelnd Blumen entgegen.

Die Paladine bleiben stehen; auch der von den beiden Ochsen gezogene Königswagen stockt. Aber auf ihre Rufe gibt niemand 175 Antwort; und das Kind, das sie befragen, schüttelt nur den Kopf, lächelt freundlich und schweigt. Worauf sollen sie noch warten? Stephan winkt: sie ziehen in die Stadt ein, selber schweigsam und ängstlich. Und kaum daß sie sich durch die einsame, schattig-kühle Hauptgasse mit den links und rechts hochragenden Giebeln ein Stück hindurchbewegt haben und der von Menschen wimmelnde Marktplatz vor ihnen sich auftut, begreifen sie, warum diesmal niemand auf ihre Ankunft achtete, und werden sie, statt mit ihren Kreuzen und Fahnen ein Gegenstand des Staunens zu sein, selber zu wortlosem Staunen hingerissen.

Inmitten der Menschenmenge laufen nackte Frauen, eine hinter der andern, im Kreise umher. Sie starren tränenden Auges zur weißglühend flimmernden Sonne empor, während sie hinter schmerzlich verschlossener Miene jedes Wort zurückhalten und nur von Zeit zu Zeit in krampfhaft aufflammende Bewegungen ihres ganzen Körpers ausbrechen, als ob sie sich ins blaue All hineinschleudern wollten: es ist dieselbe Not, welche sie auch alle Kleidung als lästig hinderndes Zwischending hat abwerfen lassen und aus der heraus sie immer wieder aufs neue sich nach einer Vereinigung mit der Gottheit sehnen, ohne daß sie doch selber recht wissen, was sie von ihr fordern sollen. Viele der ältern, die mit schlotternden Brüsten, gelbem, runzeligem Fleisch und aufgequollenem Leib dahintraben, stechen über zugekniffenen Lippen und spitzen Nasen einen so bösartigen Blick in die Höhe, daß er jederzeit als Raubtierblick sich senken und den magern Armen und gekrallten Händen ein Opfer zum Erraffen und Zerreißen zeigen könnte; die jüngern aber, bei denen manchen die Haare offen über die zarten Schultern und knospenden Busen herabwallen, bewegen sich unwillkürlich wie in einem wiegenden Tanzschritt dahin und stellen, wo die 176 andern an etwas unwiederbringlich Entflohenes voll Groll und Begier zurückdenken, mit ihren halbgeschlossenen Lidern die rührende Klage dar über ein noch nicht Gewährtes . . .

Auf die atemlos zuschauenden jugendlichen Kreuzfahrer sinkt ein Grauen und Grausen hernieder und schlägt seine dunklen Fänge in ihre unerfahrenen Seelen. Sie ahnen die Möglichkeit, daß eine tiefe Sehnsucht sich plötzlich weigert, die schwere Last des Alltags geduldig weiterzuschleppen, alle Stränge zerreißt, die sie im Joch zurückbehalten wollen, und sich stürmisch einer unbestimmten Seligkeit an die Brust wirft. Und neben dem Entsetzen über diese Raserei schleicht sich gleichzeitig die Verführung in ihre Herzen, ebenfalls die Mühsale ihrer Reise von sich abzuwerfen und die Inbrunst, mit welcher sie seit Wochen das heilige Grab zu küssen gedenken, unverzüglich in einer alles verzehrenden und ein näheres Ziel beschlagenden Flamme auflodern zu lassen.

Unverwandt betrachten sie diese nackten Frauen und Mädchen, welche mit einem vor und über ihnen schwebenden Unsichtbaren in geistiger Zwiesprache zu stehen scheinen und doch bei aller Entfesselung ihrer Sinne in einem qualvoll stummen Ringen der Seele befangen bleiben. Rührt das dann und wann zwischen den Zähnen hervorgestoßene Keuchen von der Anstrengung des Laufens oder von der Erregung her, mit welcher sie sich wie in einem peinigenden Traume immer denselben Wunsch wiederholen? Oder sind es Laute des Schmerzes, weil sie sich mit ihren nägelgespickten Lederriemen immer aufs neue ihre Rücken peitschen, so daß zwischen den alten Krusten und Schwären frisches, rotes Blut herabrinnt und sie armen verwirrten Tieren gleichen läßt, die sich in ihrer Wut selber dem schaudernd vorgefühlten Endziel der Vernichtung entgegentreiben? Und ist 177 nicht gerade dieses ewig erfolglose innere Erraffenwollen der böse Zauber, welcher sie in seinem Kreise gefangen hält und sie zu eben diesem tollen Versuche zwingt, in der Vereinigung zu erreichen, was jeder von ihnen allein nicht gelänge? Obschon die Sonne grell am Himmel steht und der Marktplatz vom hellsten Tageslichte übergossen daliegt, springt doch von diesem finster verzückten Tanze der Weiber auf die mit Kind und Kegel stumm gaffenden Bürger des Städtchens ein unwiderstehlicher nächtlicher Bann über, welcher sie alle, bevor sie sich dessen nur recht versehen, ebenfalls anlockt, dem Reigen beizutreten; und so wenig die Spitzen der Behörden vor dem längst erwarteten und nun doch so unverhofft sich darbietenden Schauspiel die Kraft finden, sich an ihre Pflicht zu erinnern, ebensowenig denken die Büttel daran, von sich aus Ordnung zu schaffen: der Torwächter Benedikt, der den Weibern wie verzaubert nachlief, reißt genau so Maul und Augen auf, wie alle andern, und wie es ihm sein Genosse Balthasar vorhergesagt hatte . . .

Da schwenkt auf einmal die Anführerin des verzückten Zuges gegen das obere Ende des Platzes ab, wo das Kreuzfahrerheer sich hereingedrängt hat und der Wagen mit den Ochsen den Ausgang der Gasse versperrt. Die wilden Gebärden, mit denen sie noch eben die Umstehenden zum Mittanzen einlud, erstarren: ihr rollend aufwärts gerichtetes Auge sinkt an den Fahnen und Kreuzen herab auf die Häupter der jugendlichen Helden; und der Anblick der heiligen Zeichen über soviel kraftbeseelter, gläubig wallender Jugend scheint auf ihr vergewaltigtes Gefühl wie eine himmlische Erlösung zu wirken. Mit einem jauchzenden Schrei stürzt sie sich auf den vordersten der Jünglinge und reißt ihn unter Weinen und Lachen zum Kusse in ihre Arme; und alle die andern Weiber schreien gleichfalls auf und 178 fallen, plötzlich einen greifbaren Gegenstand ihrer Wünsche erkennend, über die übrigen Knaben her.

Ein höhnisches Gelächter des Volkes, das bei dieser seltsamen Hinwendung an die Wirklichkeit der noch eben weltweit Entrückten selber aus seiner Verzauberung wieder zu sich kommt, schlägt in einem vielfältig gellenden Echo über ihnen zusammen. Stephans Ruf: »Das sind Teufelinnen, die uns die Hölle sendet! Auf, meine Paladine!« wird kaum gehört; und als einzige Antwort empfindet Stephan zu seiner Überraschung die stumme Bewegung Alix', die ihn mit beiden Armen umfängt, als müsse sie ihn – und sich selber – gegen eine finstere Macht schützen, die schon mehr, als gut ist, Herrschaft über sie alle gewonnen hat. Ellenor aber, die angesichts dieses ganzen leidenschaftlichen Schauspiels wie in einen lockenden Abgrund hinabstarrte, wird sich auf einmal bewußt, daß etwas in ihrer Seele mit dem Wollen dieser Unglücklichen mitschwingt und eine opfernde Hingabe an das Leben ersehnt, wo Stephan, wie sie recht wohl herausfühlt, stets nur das Opfer im Tode im Sinne trägt; und indem sie, durch Alix' Arme von ihrem »König« getrennt, einem unbegreiflichen Zuge folgend hinter sich schaut, fängt sie Eustachius' heiße Blicke auf, welcher mit ähnlichen Gefühlen wie sie das beängstigende Gebaren der unseligen Frauen und Mädchen verfolgt hat, nun aber mit ihr Auge in Auge taucht und in ihrem Herzen das heimliche Eingeständnis liest, daß der Tod am Kreuze der Selbstverleugnung sie weit weniger mehr lockt als der Untergang in einer verschwenderischen gegenseitigen Beglückung –

Und siehe! Die nackten Weiber umarmen nicht nur die Jünglinge, welche in dem Gedränge kaum Zeit und Raum finden, ihre Schwerter zu ziehen, unterdessen aber bereits von179 den jungen Kreuzfahrerinnen mit gekrallten Fingernägeln verteidigt werden: nein, einige von ihnen heben außerdem die kleineren Kinder, Knaben und Mädchen, auf ihre Arme empor oder beugen sich unter Lachen und Weinen liebkosend zu ihnen nieder. Doch schon reißen, von einer barsch in den Lärm hineinkommandierenden obrigkeitlichen Stimme befehligt, hart zugreifende Schergenfäuste die Besessenen von der erschreckten Jugend weg; und während die Weiber über solcher Behandlung plötzlich zum Bewußtsein ihres elenden Zustandes zurückkehren, aufschluchzend die Hände vor ihre haarverwirrten Gesichter schlagen und, wie aus einem halb im Traume betretenen Paradies vertrieben, in geduckt aneinandergeschmiegter Rotte an dem Ochsenwagen vorbei durch die Gasse und das obere Tor davonfliehen, drängen sich die Bürger und Bürgerinnen immer dichter um die jungen Kreuzfahrer, deren sie erst jetzt ansichtig geworden sind, heißen sie, erfreut über den göttlichen nach dem teuflischen Besuch, mit ehrlicher Herzlichkeit und Fürsorge bei sich willkommen und ziehen sie von dem heißen Marktplatz in ihre kühlen Häuser herein, wo gerade, wenn auch mit einiger Verspätung, das Mittagsmahl aufgetragen wird.

Die Kinder sehen in diesem Erlebnis eines der wunderbarsten Abenteuer ihrer Fahrt und zugleich eine der freundlichsten Fügungen, durch welche Gott sie schon aus Not und Gefahr errettete. Im Hause des Bürgermeisters, wo Stephan zu Gast geladen ist und im Mittelpunkte der allgemeinen Teilnahme steht, wird, wie übrigens in sämtlichen Häusern, von nichts anderem gesprochen als von den verwirrten Frauen, die unvermutet durch das obere Tor in die Stadt eingedrungen seien und alles mit Staunen und Grausen erfüllt hätten: ganz gewiß dürfe man in ihnen von bösen Geistern Geplagte erblicken und 180 gehöre ihr Auftreten zu jenen beachtenswerten Vorzeichen, die den nahen Untergang der Welt verkünden. Eustachius und Ellenor sind die einzigen, die sich, ganz mit sich selber beschäftigt, weder an dem Gespräch als solchem, noch an dieser seiner Schlußwendung beteiligen; aber auch der Bürgermeister meint vorsichtig, solches halte er, trotz dem sonderbaren Gebaren der Geißelschwestern, für nicht sicher ausgemacht: denn oft gefalle es Gott, die Menschen, die ihn in der Angst ihres Herzens suchen, auf gar seltsame Wege zu weisen, wie es ja auch noch nie vorgekommen sei, daß die Kinder zu einem Kreuzzug aufbrachen, um den Ungläubigen Christi Grab zu entreißen.

»Wollt ihr nicht lieber« – wendet er sich nach dem Essen an Stephan – »die Reise bis zum Meer auf dem kühlen Wasser statt auf staubigen Straßen zurücklegen? Drunten am Strome ankert ein großes Floß, das mir gehört und auf dem ihr rascher und leichter vorwärtskommt; gegen Abend stößt es ab und ihr könnt mitfahren, wenn ihr wollt. Du läßt mir dafür die Wagen mit den Ochsen zurück, und der Handel ist fertig.«

Die Paladine schauen mit blitzenden Augen auf ihren König; und wie er das Anerbieten annimmt, stürmen sie jauchzend hinaus, um den andern die Freudenbotschaft mitzuteilen.

»Wir haben« – fährt der Bürgermeister fort – »schon zweimal Flöße von weiter oben kommen sehen, auf denen Scharen von eurem Heer stromabwärts fuhren; und fast täglich fahren welche vorbei. Darum: Wer heute nicht mehr Platz findet, der kann doch sicher sein, morgen oder übermorgen Aufnahme gewährt zu erhalten. Wir wollen gern dafür sorgen, daß auch den Nachzüglern eine rasche Beförderung zuteil wird.«

Stephans Dank weist der Bürgermeister mit einer bescheidenen Gebärde ab; für so fromme junge Kreuzfahrer dürfe 181 man schon etwas um Gotteswillen tun. Im Innern aber hat er längst die Überlegung angestellt, daß jede Art, das erschreckend groß gewordene Kinderheer abzuschieben, immer noch vorteilhafter sei, als die fressenden Mäuler auch nur eine Woche lang in der Stadt zu haben. Außerdem bedeutete die gesamte Fahrhabe, die sie notgedrungen zurücklassen mußten, keine ganz zu verachtende Bezahlung.

Gegen Abend stehen sämtliche Jünglinge und Mädchen wieder auf dem Marktplatz versammelt; niemand denkt mehr an den unseligen Tanz der nackten Weiber, alle nur noch an die jungen Kreuzfahrer und an das ferne Ziel, nach welchem sie unterwegs sind. Daß sie wagen wollen, was kaum zu wagen ist, macht sie in den Augen dieser seßhaften Bürger zu wahrhaft gottbereiten, glaubensfreudigen Helden; und mancher, der jede Wette eingehen würde, daß sie niemals das heilige Land erreichen werden, erbittet – oder nimmt – sich doch für alle Fälle ein paar Haare aus dem Schaffell Stephans. Nur ein ganz Ungläubiger fragt dreist: »Wie wollt ihr denn übers Meer kommen?« Worauf ihm der junge König lächelnd antwortet: »Wenn Gott will, so kann er auch das Meer auseinanderblasen; und wir durchschreiten es trockenen Fußes wie ein Tal . . .«

Sie setzen sich in Bewegung und ziehen das Städtchen hinunter, während noch aus allen Gassen mildherzige Frauen ihnen Kleider und Mundvorräte herzutragen. Wie sie zum untern Tor hinauswandern, stehen auf der einen Seite die Wächter, auf ihre Piken gestützt, und staunen sie an; auf der andern Seite aber, vor der Türe einer baufälligen Hütte, winkt ihnen ein steinaltes Mütterchen nach: die welke, kraftlose Hand wippt wie ein kleiner Dreschflegel auf und ab, als ob nicht sie selber sie schüttelte, sondern bereits der grinsende Tod hinter 182 ihr stünde und ihr zum letzten Gruße die Glieder bewegte. Aber die dahinschreitenden Kinder werfen weder auf die Torwächter noch auf die Greisin einen Blick: sie schauen immer nur nach dem drunten grün vorbeirauschenden Wasser aus, dem sie sich anvertrauen sollen; und ihre jungen Gaumen trinken bereits den Ruch einer neuen, noch nie bisher gekannten Lebenserfahrung in sich ein.

Unten am Strom helfen ihnen die Schiffsknechte, ihre Habseligkeiten bei den hinten im Floß aufeinandergeschichteten Warenballen unterzubringen; und nachdem Stephan und Ellenor auf dem obersten Ballen Platz genommen haben, werden die Taue gelöst. Wie eine schwimmende Insel des Glückes und der Hoffnung entgleiten sie, rasch in die Mitte hinausgesteuert, allmählich den Blicken der vom Ufer aus Nachschauenden. Oder trüben denen, die zurückbleiben, die Tränen eines unwiderstehlich aufquellenden Jugendheimwehs vorzeitig das scharfe Sehen? Eine kurze Weile noch leuchtet der fromme Gesang, den die jungen Kreuzfahrer angestimmt haben, verklingend über dem ewig gleichen Gebrause der Wellen . . .

 


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