Ferdinand Gregorovius
Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter
Ferdinand Gregorovius

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

3. Der Adel und das Volk der Römer jener Zeit, nach den Berichten des Ammianus Marcellinus und des Hieronymus. Die heidnische und die christliche Gesellschaft. Volksanzahl der Stadt.

Diese Stadt und ihr Volk, über welchem jetzt die gotische Verheerung schwebte, zu schildern, haben wir keine andern Farben als jene, welche der Geschichtschreiber Ammianus Marcellinus gebraucht hat, um das Gemälde der römischen Sitten seiner Zeit zu malen. Dies freilich gehört in die Epoche des Constantius und Gratian, aber es paßt auf das Jahr 410 nicht minder, denn in einem Zeitraume von fünfzig oder dreißig Jahren konnten diese Farben nicht verblassen, sondern nur sich schwärzen. Ammianus stellt sowohl die Aristokratie als den Pöbel Roms dar; er trägt jedoch alle grellen Lichter dort auf und führt die niedrigeren Schichten nur in einer allgemeinen Schattenmasse vor. Viele seiner Züge sind denen der älteren Satiriker ähnlich, die übrigen lassen uns den römischen Adel zwar als denselben erscheinen, wie er zur Zeit Neros und Domitians gewesen war, jedoch in einer byzantinisch-orientalischen Verbrämung. Ammian schildert den Patrizier im Hause, im Bade, auf der Reise in der Stadt oder nach seinen Gütern. Er zeichnet ihn dort in seinen mit prachtvollen Bildwerken von Marmor und Mosaik geschmückten Zimmern, beim Mahl unter Schmeichlern und Würfelspielern, welche seine Gesellschaft bilden, mit erhobener Stirn die Säulenstellungen seiner Säle und die Kunst der Bildnisse loben und das Gewicht seiner Fasanen, Fische und Siebenschläfer anstaunen, während es Notare mit wichtiger Miene in ein Dokument eintragen. Er gibt ihm, wie Parini seinem vornehmen Mailänder, ein Buch in die Hand, doch nur die Satiren des Juvenal, in denen er, in seidene Polster gelehnt, die üppigen Schwelgereien seiner Ahnen nachgenießt, oder den Marius Maximus, denn die Bibliotheken sind wie die Gräber ewig verschlossen, den Philosophen hat der Possenreißer und den Redner der Lehrer schlüpfriger Künste verdrängt. Wenn der edle Herr, welcher die bizarren Namen Reburrus und Tarrasius und andere trägt, ermüdet ist, schläfert ihn die Musik von Flöten oder Kastratenstimmen ein, und Wasserorgeln und Leiern von der Größe zweirädiger Wagen regen seine erschlafften Geister wieder auf. Will er ins Theater fahren, so werden seine Sinne bei 3000 Sängerinnen und bei ebenso vielen Ballettänzerinnen, welche Mythen mit wollüstiger Grazie vorzustellen wissen, niemals in Verlegenheit sich finden. Er zieht dorthin oder in die Thermen gleich einem Pascha in einer Sänfte oder in einem kostbaren Wagen, dem ein Schwarm seiner Haussklaven, vom Sklavenmeister geordnet, voranschreitet, die Bedienten der Garderobe zuvor, dann die Köche, hinter diesen ein gemischter Haufe plebejischer Faulenzer seines Viertels, bis den Zug das Gewimmel von erdfahlen und häßlichen Eunuchen jedes Alters mit einer Grimasse auf die Natur beschließt. So rasselt Fabunius über das erschütterte Straßenpflaster durch die weite Stadt Rom, wenn er es vorzieht, sich in die Thermen Caracallas herabzulassen, nicht weil das öffentliche Bad dort köstlicher ist als seine eigenen Bäder, sondern weil der hohe Herr seinen Glanz dort entfalten und von den Günstlingen sich Knie und Hände will küssen lassen. Empfängt er daselbst einen Fremden, so erhebt er ihn zum höchsten Gipfel der Glückseligkeit, wenn er ihn zu fragen geruht, welche Bäder oder Gesundbrunnen er gebrauche oder in welchem Palast er Wohnung genommen habe.

Wenn einige dieser Vornehmen, so sagt Ammian, eine Reise auf ihre Güter unternehmen, so glauben sie Märsche zu tun wie Alexander der Große, sei es, daß sie sich mit fremder Jagdbeute brüsten, oder daß sie vom Averner See auf bemalten Gondeln nach Puteoli und Gaëta in der Sonnenhitze zu schiffen wagen. Sobald nun hier eine Fliege auf den Seidenzipfeln ihrer großen vergoldeten Fächer sich niederließ oder durch einen Ritz des breiten Sonnenschirms der leiseste Sonnenstrahl einfiel, klagen sie das Schicksal an, daß es sie nicht bei den Kimmeriern geboren werden ließ.

Es wäre zuviel, einzelne Züge aus dem Leben dieser schwelgenden Aristokratie, mochte sie heidnisch oder christlich sein, auszuführen, und nur um den noch immer unermeßlichen Reichtum der römischen Edeln anzudeuten, mögen uns einige Bemerkungen des Olympiodorus dienen. Die Größe und Pracht der römischen Paläste zu bezeichnen, sagt dieser Geschichtschreiber und Augenzeuge jener Zeit, daß sie alles in sich selber enthalten hätten, was eine mäßige Stadt in sich faßte, einen Hippodrom, Fora, Tempel, Fontänen und Thermen, woher man sagen könne:

Rom ein Haus, und es faßt unzählige Städte die Stadt ein.

Viele römische Familien zogen nach seiner Behauptung aus ihren Gütern eine jährliche Rente von 4000 Pfund Goldes, ungerechnet die Naturallieferungen, welche noch den dritten Teil dieser Summe würden ausgemacht haben, sobald man sie in Geld verwandelte. Er berichtet, daß Probus, des Alypius Sohn, zur Feier seiner Prätur allein 1200 Pfund Gold ausgab; der Redner Symmachus, welcher ein Senator von nur mittelmäßigem Einkommen war, verschwendete vor dem Falle der Stadt für die Feier der Prätur seines Sohnes 2000, Maximus sogar die Summe von 4000 Pfund, und es währten die Spiele nur sieben Tage.

Diese Spiele im Theater oder im Circus und das Vergnügen der Bäder waren es, welche den Pöbel für das Schicksal der Armut entschädigten, während er zugleich noch immer durch die hergebrachte Austeilung von Brot, Speck, Öl und Wein gefüttert wurde. Indem Ammian einige der bekanntesten Namen von Plebejern seiner Zeit, die Cimessores, Statarii, Semicupae, Serapini, Pordaca und andere bemerkt, sagt er, daß sie nur an Wein, Würfelspiel, Bordelle und Schauspiele dächten, und der Circus Maximus für sie zugleich Tempel, Wohnung, Kurie und aller Hoffnungen Palast sei. Man könne sie auf Plätzen und Kreuzwegen in Haufen umherstehen sehen, im heftigen Streit begriffen, indem die Bejahrten bei ihren grauen Haaren schwören, der Staat müsse untergehen, wenn nicht beim künftigen Wettrennen dieses oder jenes Pferd oder diese oder jene Farbe siege. Will nun der ersehnte Tag erscheinen, so belagern sie schon vor Sonnenaufgang in fieberhaftem Gedränge die Pforten der Rennbahn. Der gleiche Wahnsinn in jedem andern Schauspiel, selbst im Drama und der mimischen Posse. Diese den Römern angeborene, durch Müßiggang gesteigerte Schauspielwut schien einen wesentlichen Teil ihrer Natur auszumachen; der Kirchenvater Augustinus behauptete sogar, daß selbst die aus dem von den Goten geplünderten Rom nach Karthago entronnenen Flüchtlinge in den Theatern für die Schauspieler wütend Partei machten.

Mitten in dem Untergange des Heidentums der Römer wirkte zugleich das Christentum schwächend auf das absterbende Volk. Die christliche Religion machte die moralische Freiheit der Gleichheit zu Prinzipien der neuen Gesellschaft, worin die Menschen eine Gemeinde der Liebe bilden sollten. Diese Ideen bekämpften den römischen Staat als ein heidnisches, aristokratisches Institut; aber der Politismus schlich sich in der Form einer hierarchischen Kirche in die christliche Gesellschaft ein, und der Kirche gegenüber blieb der heidnische Staat mit seiner Grundlage, der Sklaverei, bestehen. Seine Despotie und unheilbare Zerrüttung, sein hoffnungsloses Greisenalter im Vergleich zur jung aufstrebenden Kirche reizte die Menschen zur Flucht aus dem bürgerlichen Leben und seinen Pflichten. Die Römer, die sich einst zur höchsten politischen Energie erhoben hatten, welcher ein Volk überhaupt fähig sein kann, traten in eine Epoche tiefer Gleichgültigkeit gegen das Staatliche, und dies war der Untergang Roms. Wenn noch die stoische Philosophie, einst die Schutzwehr der Besseren gegen die Leiden der Kaiserherrschaft, den Bürger zur tätigen Pflichterfüllung im Staat aufgefordert hatte, so trieb ihn die christliche Philosophie zur Verleugnung alles Staatlichen an. Man vergleiche nur die praktischen Vorschriften des Epiktet und des Marc Aurel mit denen des Hieronymus oder des Paulinus von Nola, um den Unterschied zu erkennen. Als Ideal des Lebens wurde bereits die mystische Versunkenheit in eine Klosterzelle aufgestellt. Von einer häßlich gewordenen Welt abgestoßen, warf der Christ den Staat dahin, versenkte sich in die Tiefen der Persönlichkeit und baute die innere Welt moralischer Freiheit aus, welche das römische Heidentum vernachlässigt hatte. Aber der Rest der politischen Tugenden ging durch das Mönchtum unter, und Rom wurde um seine letzte Virtus durch die Kutte gebracht. Edle Senatoren flüchteten ins Kloster, und die Söhne von Konsuln erröteten nicht mehr, vor ihren Standesgenossen in der Kapuze sich zu zeigen. »Zu unserer Zeit besitzt Rom, was die Welt vorher nicht gekannt hat; damals gab es unter den Weisen, Mächtigen und Edeln wenige Christen; heute sind viele Mächtige, Weise und Edle Mönche.« So frohlockte Hieronymus.

Die Stadt Rom hatte sich überhaupt mit geistlichen Elementen schon ganz durchdrungen; doch man glaube nicht, daß sie durchaus reiner Natur waren; vielmehr war hier das Christentum schnell verderbt worden, denn der Boden, in welchen diese neue Lehre fiel, war weniger für sie geeignet als irgendeiner in der übrigen Welt.

Man kann aus zahlreichen Briefen des Hieronymus eine Sittenschilderung des christlichen Rom zusammentragen, welche einer Satire gleich ist. Als Seitenstück zum Gemälde des Ammianus darf sie nicht unbeachtet bleiben; und auch dieser den Christen nicht feindliche Geschichtschreiber hat schon den Luxus und den Ehrgeiz der römischen Bischöfe getadelt. Es ist bei Gelegenheit des blutigen Kampfs zwischen Darnasus und Ursicinus um den Bischofsstuhl Roms, wo sich die berühmte Stelle findet: »Wenn ich den Glanz der städtischen Dinge betrachte, so erkenne ich, daß jene Männer aus Begier, ihre Wünsche zu erreichen, mit aller Parteigewalt einander bestreiten mußten; denn erlangten sie ihr Ziel, so konnten sie sicher sein, von den Geschenken der Matronen reich zu werden, auf Wagen hoch einherzufahren, mit Pracht sich zu kleiden und so schwelgerische Mahlzeiten zu halten, daß ihre Tafeln die der Fürsten überboten. Und doch konnten sie beglückt heißen, wenn sie den Glanz der Stadt, mit welchem sie die Laster bedecken, verachteten und die Lebensweise einiger Landgeistlichen nachahmten. Denn die Mäßigkeit in Speise und Trank, die Unscheinbarkeit der Gewänder, der demutsvolle Blick empfiehlt sie den wahren Bekennern der ewigen Gottheit als reine und ehrbare Männer.«

Hieronymus, ehemals Geheimschreiber des Bischofs Damasus, schildert die weltlichen wie die geistlichen Christen, Männer wie Weiber aus eigener Kenntnis, vor allem die Weiber, die in jeder Zeit die Sitte beherrschen. Er zeichnet die scheinselige Frömmlerin und die verschmitzten Erbschleicher unter den Pfaffen, die hochmütigen Betschwestern wie die dummstolzen Mönche und galanten Diakonen, welche das Christentum mit römischer Aristokratie zur Schau tragen.

Er führt uns in das Haus einer Edeldame: die Enkelin der Decier oder Maximi hat Trauer, weil sie Witwe geworden ist. Mit geschminkten Wangen liegt sie auf einem köstlichen Ruhebett, das in Purpur und Gold gebundene Evangelium in der Hand. Ihr Gemach ist von Schmarotzern erfüllt, welche die Dame mit Skandalen über geistliche und weltliche Dinge oder Personen zu ergötzen wissen, und sie ist stolz, die Patronin von Priestern zu sein. Kleriker treten ein, die der edlen Frau Besuch machen, sie auf das Haupt küssen und mit ausgestreckter Hand ein huldvolles Almosen empfangen. Wenn sie es mit einer gewissen Verschämtheit einstecken, so werden es jene Mönche dreister an sich nehmen, die barfuß, in schwarzer und unreiner Kutte, von den Dienern an der Schwelle abgefertigt werden. Aber die bunten Eunuchen werden dem Diaconus die Türe weit aufreißen, wenn er in modischem Wagen mit feurigen Pferden zur Visite angefahren kommt, daß man glauben sollte, er sei der leibliche Bruder des Königs von Thrakien. Sein seidenes Gewand duftet von wohlriechenden Wassern, sein Haar ist von Friseur auf das künstlichste mit dem Brenneisen gekräuselt, und indem er mit den goldberingten Fingern das Kleid geckenhaft emporzieht, hüpft er in den Palast auf zierlichen Füßen, welche die Kunst des Schuhmachers mit Schuhen von glattem Saffian bekleidet hat. »Wer diesen Mann sieht«, sagt Hieronymus, »wird ihn eher für einen Freier als für einen Geistlichen halten«, und wir setzen hinzu, wer ihn heute sähe, würde glauben, es sei einer der in seidenen Mänteln und Strümpfen umhergehenden geistlichen Don Juans des modernen Rom. Er ist in der ganzen Stadt bekannt unter dem Spitznamen »Stadtkutscher«, oder die Straßenjungen rufen ihm nach: Pippizo und Geranopepa. Er ist überall und nirgends anzutreffen; es geschieht nichts, was er nicht zuerst wüßte, noch gibt es eine Stadtgeschichte, die er nicht erfunden oder doch vergrößert hätte. Sein Lebenslauf ist kurz dieser: er ist Priester geworden, um zu den schönen Frauen freieren Zutritt zu haben; seine Lebensart kurz folgende: gleich in der Frühe erhebt er sich und hält Musterung über seine heutigen Besuche, und dann geht er auf die Wanderung. Wo er nun in einem Hause etwas Schönes findet, sei es ein feines Tuch oder Kissen oder irgendein Gerät, so bewundert er es so lange, bis es ihm geschenkt wird, denn die scharfe Zunge des »Stadtkutschers« wird von allen Frauen gefürchtet.

Hat die Matrone eine christliche Handlung öffentlich zu begehen, so geschieht dies nicht ohne Geräusch. Gleich Fabunius oder Reburrus, ihrem Vetter (und man sieht, es ist eine und dieselbe Aristokratie, im christlichen Gewande), läßt sie sich nach der Basilika des St. Peter in der Sänfte tragen, welcher ein Schwarm von Verschnittenen voraufzieht. Dort verteilt sie mit eigener Hand, um desto frömmer zu erscheinen, Almosen an die Bettler, und sie feiert sogenannte Liebesmähler oder Agapen, die sie gleichsam durch einen Herold ausschreien läßt.

Diese beiden Charakterfiguren mögen hinreichen, ihre Klassen zu vertreten. Die sonstigen Mißbräuche innerhalb der Kirche lernt man aus tausend Stellen der Kirchenväter kennen. Mit der Rangordnung der Geistlichen hatte sich der aristokratische Hochmut unter sie eingeschlichen. Die verderbte Natur der Römer blieb, wie sie war, denn die Taufe änderte sie nicht, und die christliche Gesellschaft teilte mit der heidnischen die Bildung, den Geschmack und die Bedürfnisse. Ihre Masse begriff die Lehre Christi zu keiner Zeit, und wenn einzelne Römer wie Pammachius, Marcella und Paula zu den Tugenden mönchischer Entsagung sich geflüchtet hatten, so gab es Tausende, welche Christus mit Mithras nur um der äußeren Vorteile willen, aus Mode oder Neugierde vertauscht hatten. Alle Laster wucherten daher auch bei dem zahlreichen Stande ehrgeiziger Priester fort, und den mönchischen Geboten der Ehelosigkeit trat auf das grellste die Unzucht beider Geschlechter entgegen.

Hieronymus erzählt von einem kaum glaublichen Phänomen römischer Ehe, welches die moralischen Zustände Roms besser darstellt, als es ganze Bücher vermöchten. »Vor mehreren Jahren«, so sagt er, »als ich Sekretär des römischen Bischofs Damasus war, sah ich ein trefflich zusammenpassendes Ehepaar aus dem Pöbelstande; der Mann hatte bereits zwanzig Frauen begraben, das Weib aber den zweiundzwanzigsten Mann gehabt, und sie hatten sich beide, wie sie selber glaubten, zur letzten Ehe vereinigt. Die Erwartung aller war auf das höchste gespannt, wer nach so vielen Trophäen den andern endlich begraben werde. Es siegte der Mann, und unter dem Zusammenlauf von ganz Rom schritt er bekränzt und einen Palmzweig in der Hand der Bahre seines vielbemannten Weibes stolz vorauf, während ihm das Volk von Zeit zu Zeit zurief, daß er einen Ehrenlohn verdient habe.« Diese öffentliche Verhöhnung der Ehe ist abschreckend, aber sie war der Sittlichkeit nicht gefährlicher, als die geistlichen Verwandtschaften sogenannter Agapeti und Synisacti es wurden, unter deren Deckmantel christliche Frauen mit ihren Adoptivsöhnen und Brüdern Buhlerei trieben.

Wir entlehnten nur einige Farben dem Genie eines berühmten Kirchenvaters, und wir beruhigen den empfindlichen Leser mit der Versicherung, daß sich diesen Nachtbildern Roms auch einige Lichtgemälde aus eben jenen Kirchenvätern gegenüberstellen lassen.

Es wäre endlich wichtig zu wissen, wie groß die Menge des Volks der Römer war, als Alarich die Stadt überfiel, doch es fehlen uns darüber alle Kunden. Nach der Notitia zählte Rom in seinen vierzehn Regionen zusammen 46 602 Inseln oder Wohnungen überhaupt und 1797 Paläste. Aber ihre Bevölkerung mußte sich seit Constantin durch Auswanderung und immer größere Verarmung der Stadt wie der Provinzen bedeutend vermindert haben, und sie überstieg schwerlich die Zahl von 300 000 Einwohnern, vielmehr dürfte auch diese für das damalige Rom schon zu groß erscheinen.


 << zurück weiter >>