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485. Der teuffel ist dir ynn haren

Wa IV 1112 Teufel 1236 = V 1764 Teufel 1773 den Teufel in den Haaren sitzen haben, mit Hinweis auf Simplicius I 558 (hg. von Kurtz I 436, 1). Olivier erzählt hier von dem grünen Jäger von Soest: aber der Teuffel hätte mit ihm fechten mögen, den er auch, wie mir gesagt ward, in Haaren sitzen hatte; er würde mir meine Vestigkeit schön auffgethan haben. DWb 4 2,17 erklärt: »er hatte so viel Kraft wie der Teufel«. Sonst vgl. Uhland, Volksl. (Nr. 155)

V. 4
Das ward der jüngste bruder gewar,
er nam das megdelein bei dem har,
er schwang sie zu der erden:
›ist dir der teufel in deinem bar
zu disem jar
dasz dir kein reuter kan werden?‹

Den Sinn dieser Ra, deren Stellung in der Hdschr. auf nahe Verwandtschaft mit Nr. 484 schließen läßt, versteht man aus Grimm, D.Mythologie, Nachtr. 311f. u. 317, wo darauf aufmerksam gemacht wird, daß man den vermeintlichen Hexen bei der Tortur am ganzen Leibe das Haar abschor, weil in ihm der Teufel sitze, sie fest mache und ein Geständniß hindere.

Bei der Verwandtschaft von Teufel und Narr, wie sie in jener Zeit allgemein angenommen wird, muß man hierher auch ziehen

NB 96
Der narren Busz.
Das ist der narren erste busz
Das er syn har abscheren musz;
Das har zeigt mir an wyb vnd man
Manchen grossen narren an ...

V. 7
Dann ich das selb beschrieben findt,
Das im har vil narren sindt
Und sich darinnen vff enthalten.

Aus Luther kann ich diese Ra sonst nicht belegen.

*


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