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313. Ein pflocklin dafur stecken

Vgl. Wa III 1330 Pflock 5 Einen Pflock dabei stecken. Das Bild ist vielleicht hergenommen von der Armbrust, deren Sehne durch den davor gesteckten Pflock am Losschnellen verhindert wird, oder von zungenähnlichen Riegeln und Brettern, die durch einen Pflock am Zurückgleiten gehindert werden. Besonders an dieses Bild erinnert der Gebrauch der Ra bei Luther. – DWb 7,1771.

Vgl. EA 25,92 Ich hab mein Buchlin in dem Stuck wohl verwahret und allen Lästermäulern einen Pflock dafür gesteckt. 31,136 Das [Christus] ist der Mann, der dem Papste ein Pflöglin dafür gesteckt hat, dasz er nicht soll können aufheben noch auflösen einigen Buchstaben noch Titel in der Schrift. 32,29 es ist eraus, sie haben ihn selbs ein Pflöcklin fur dem Maul durchs Zünglin gesteckt. Es ist im Druck, sie können das Zünglin nicht zurückziehen. 39,234 Damit nu denselbigen stolzen Göttern der Ruhm und Trotz genommen werde ... wird ihn hie ein Pflöcklin dafür gesteckt, und der Knittel bei den Hund gelegt, dasz man sie soll weidlich strafen. 44,133 Da steckt Moses ein Pflock dafur, verbeut, dasz ein solcher das erste Weib nicht wieder zu sich nehmen sollte. 44,194 siehet wohl, dasz ihm ein harter Pflock dafur gesteckt ist und dasz er nicht dazu kommen kann, dasz er dies Gebot halten konnte. 47,286 Christus hat ein Pflock dafur gesteckt und spricht ... 48,131 Gott kanns bald umkehren trotz Kaiser, Papst, dasz sie es hinausführen, was sie im Herzen haben. Es ist ein Pflock dafür gesteckt. 48,314 wenn aber die Stunde nicht da ist, so sei ihnen da ein Pflock gesteckt und Trotz gesetzt, dasz sie ihm kein Leid thäten.

De W V 54 So ist auch hie nicht not eilens, und sollen Gottes Weise lernen, der nicht eilet, sondern mit Geduld herauslocket, bis er ein Pflöcklin für die Zunge stecket, dasz sie die nicht können wieder ins Maul ziehen.

Merkwürdig ist folgende anscheinend unrichtig citirte Stelle nach Grimm D. MytH. 978, aus Luthers Tischreden (1571 Bl. 53 b) es wird ein loch in einen baum gebohrt, die seele darein gesetzt und ein pflock dafur geschlagen, dasz sie darinne bleibe. Ähnliches erzählt Pröhle, Harzsagen 1886, Nr. 272 vom Teufel.

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