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118. Fersen gellt geben

Wa I 984 Fersengeld 2. Anm. »Nach dem alemannischen Recht mußte der, welcher seine Mitkämpfer in Gefahr verließ und dadurch in Lebensgefahr brachte, 160 Solidus als Strafe bezahlen, weil er dem Feinde die Fersen gezeigt hatte«. Tappius 144 Volam pedis ostendis. – Hist. von Dr. Faust (Neudr. 7) S. 26 D. Faustus gab Jersengelt die Stiegen hinab. SZ 7, 23

Do der wirt wolt haben gelt
Do draff iebs loch weyt ubers feldt
Mit meynen ferssen bzalt ich das
Was an der kerben zeichnet was.

Im Anschluß hieran erklärt DWb 3, 1544 die schon mhd. Ra: »Davon laufen, sich auf die Beine machen, statt zu zahlen«. 3, 1546 wird hingewiesen auf »versnepenninge« die nach Ssp. die Wenden zahlen mußten, wenn sie ihre Weiber verließen. Paul DWb S. 139 erklärt: Es liegt dabei noch der ältere allgemeinere Sinn von Geld zu Grunde, und Fersengeld ist eigentlich »Vergeltung (der Streiche des Gegners) mit den Fersen«.

Nachweise aus Luther giebt Dietz I 657: da fleisch, tod und teufel fliehen und fersengeld geben müssen ( De W III 388); die Teutschen haben die Behemen etlich mal mit fersengelt geschlagen ( Tischr. 377 b). – Vgl. Nr. 119, besonders »Fersenritter«.

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