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8. Es ist ym yns maül komen

DWb 6, 1790 Maul f) die Worte werden ins Maul gegeben; man redet, wie es einem ins Maul kommt. – Wa III 521 Maul 520 liest: Es ist ym ins maul kom. Vgl. III 1570 reden 422 Er redt, was ym in das maul kumbt. – Bei Luther in der Regel ins Maul fallen. Z. B. in den 2 Stellen bei Dietz I 628 fallen A 1 b (EA 27, 121) was nur ynsz maul fellet, das musz erausz. (27, 295) Was soltistu guttis schreiben, wenn du szo unvleyssig, unbedechtig ausser speyest, was dyr ynsz maull fellet und hewbist dich alltzeyt ynn dein eygen backen? – Außerdem 25, 42 Wie die Narren, was ihn ins Maul fället, speien sie flugs heraus. 30, 20 Ah wehe und aber wehe allen unsern Lehrern und Buchschreibern, die also sicher daher fahren und speien eraus alles, was ihn ins Maul fället, und sehen nicht zuvor einen Gedanken auch zehenmal an, ob er auch recht sei fur Gott. 30, 171 Münzer war ein dummkühner Geist; aber dieser ist ja so dummkühne, speiet eraus, was ihm ins Maul fället, denkt nicht einmal, was er doch sage. 64,124 Ein trunken Richter speiet ein Urteil heraus, wie es ihm ins Maul fället. – Vgl. mit persönlichem Subjekt Hesek. 36, 3 [Ihr] seid den Leuten ins Maul kommen und ein bös Geschrei worden. Was in der Handschrift das untergeschriebene idest de docili[?]bus non faventibus heißen soll, kann ich nicht verstehen. Die Photographie ist sehr undeutlich. Wenn faventibus richtig ist, könnte man an das Horazische favete linguis denken, so daß vielleicht Luther habe erklären wollen, das Sprw. gelte von denjenigen, die nicht schweigen können.

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