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389. Er ist nase weise

Wa III 965 Naseweis 3, vgl. auch 1; 2 und V 1633 Naseweis 4. – Den ursprünglichen Sinn ›mit feinem Geruch begabt‹ hat das Wort beim Spürhunde. So citiert DWb aus Konrad von Würzburg, Lieder 32,251

tugende spürt er, sam das wilt
ein nasewiser bracke.

Vom Menschen wird der Ausdruck nur ironisch und in tadelndem Sinne gebraucht von einem, der alles wissen und verstehen will. Vgl. DWb 7, 417f. So stets bei Luther, z. B. EA 32, 18 Solchs musz ich ohngefähr also reden, denn mir auch von klugen Juristen und sonst von mehr Naseweisen furgehalten ist, was ists denn mehr? 36, 279 Aber die Klugen und Naseweisen, wenn sie nur ein Sermonichen können, so meinen sie, sie könnens alles .. aber den Teufel auf ihren Kopf wissen sie; 37, 17 Ich weisz wohl wie sie hie und dergleichen Örter mehr glossieren, die Naseweisen, so den heiligen Geist meistern; 39, 298 O solche Sprüche sind grosze, treffliche und recht königliche Sprüche wider die Naseweisen und Dünkelfeiner; 39, 328 die hohen Gelehrten oder Naseweisen. Tischr. Aurifaber 1566, 267 b Stolze, Hoffertige, Klüglinge, Naseweise, die sich dünken lassen, sie sind sehr gelehrt, sind gleich, sprach D. Mart., dem Jcaro. Tischr. Frankfurt 1571, 233 a Es sind vnzeitige vnd vnreiffe Heiligen, solche stoltze Naszweise vnd Klüglinge. EA 220 II 565 Also thun alle solche Naseweisen ..

Dem Sinne nach verwandt scheint Weim. Ausg. XV 129,37 die sach ist nu gnug angriffen worden von andern leuten denn wyr sind, die mehr senffs ynn der nasen haben.

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