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291. Gegen dem baum sol man sich neygen, dauon man schatten hat

Vgl. Wa I 274 Baum 24 Den Baum, darunter man schauern will, soll man ehren. 25 Den Baum, der dir Schatten gibt, lasz nicht niederbauen (ägypt.). 29; 169 Man ehrt den Baum um des Schattens willen. 182 Man neigt (sich) dem Baum, der Nutzen bringt. 206 Vor dem Baume, von dem man Schatten hat, soll man sich neigen: »Dankbarkeit«. 278 Sich nach dem Baume neigen, der den meisten Schatten gibt. V 930 Baum 294; 310; 340; 347; 355 Vor dem Baum, den ich brauche, musz ich mich beugen. Vgl. auch Matthesius (VII Predigt) S. 142,24 wie auch der Son Gottes den Babiloniscben Keyser in einem schönen Baume fürbildet, drunter die Thierlein im schatten sitzen, darfür man sich billich neygen, vnd nicht mit prügeln drauff werffen oder wie ein Saw sich dran reiben solle (vgl. Daniel 4, 7 ff.). S. 146, 11 Denn von frommen Regenten, da sie Gott gibet, hat ein gantz Land schatten.

Es ist möglich, daß in diesem Sprw., das ich sonst bei Luther nicht nachweisen kann, ein Nachhall ist von der bei unsern Alten gebräuchlichen Verehrung heiliger Bäume. Vgl. Grimm, Mythologie *539 ff. Diese Vorstellungen mischen sich mit biblischen. Vgl. hierzu auch Uhland, Volkslieder Nr. 319

V. 1
Und unser lieben frauen
der traumet ir ein träum:
wie unter irem herzen
gewachsen wär ein bäum,
       kyrie eleison!

V. 2
Und wie der baum ein schatten gab
wol über alle land:
herr Jesus Christ der heiland
also ist er genant.

*


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