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480. Kunst gehet nach brod

Wa II 1715 Kunst 145; vgl. 142; 146; 233 und 143 Kunst gehet betteln. Zu dem Ausdruck ›nach Brod‹ gehen vgl. DWb 2, 401; Ps. 37, 25; EA 2 17, 415 Darumb lasz deinen Sohn getrost studiren und sollt er auch dieweil nach Brot gehen. – Das Sprw. könnte seinen Ursprung den alten, sich immerfort wiederholenden Klagen solcher Künstler wie Organisten, Kantoren, Stadtpfeifer verdanken, daß sie um ihrer unzureichenden Besoldung willen genöthigt seien nach Brod zu gehen; vgl. Beneke, Von unehrlichen Leuten, Hamburg 1865. S. 81.

Bei Luther findet es sich in einer Glosse zu Sirach 51,34; EA 64,183 Kunst gehet itzt nach Brod, aber Brod wird ihr wieder nachlaufen und nicht finden. Büchmann, Gefl. Worte 17 S. 77 scheint unter Bezugnahme auf diese Stelle das Sprw. als ein erst von Luther geprägtes anzusehen. Dagegen spricht aber nicht nur die Aufnahme in diese Sammlung, sondern auch die Stelle: Neudrucke 76 (Luthers Fabeln) S. 15 (7) Diese fabel [Vom Hahn und Perlen] leret, das dis buchlin bey Baurn vnd groben leuten vnwerd ist, wie denn alle Kunst vnd weisheit bey denselbigen veracht ist, Wie man spricht: kunst gehet nach brod.

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