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103. Ein loser fisscher

Wa I 1042 Fischer 32. – Der Ausdruck ist ein Schimpfwort für einen plumpen, groben, ungeschickten Menschen. So bei Rollenhagen, Froschmeuseler (hg. v. K. Gödeke) III 9, 206 (Bd. II S. 160) Der Wolf klagt über die Mißhandlung durch den Ochsen und Esel:

Da kam ich erst zum bösen schwager.
Der plumper, tölpscher, loser fischer,
der grobianscher stiegelwischer
in dem blinden lerman unfug
zu mir mit der kratzbürst einschlug ...

Wiederholt kommt der Ausdruck lose visscher in einem Liede vor, das Uhland, Volksl. Nr. 283 B, nach einem Antwerp. Liederbuche mittheilt. Vgl. auch das Altmärker und Rendsburger Sprichwort Wa I 1042 Fischer 18 u. 20 Fischer sind Plümp'r, un wenn se nicks krêg'n (nix fank), sünd arm Stümpr (arme Stinkers).

Luther braucht den Ausdruck von den Aposteln EA 2 19, 376 Da gewinnet dieser loser Fischer, Petrus, dem Kaiser und dem Teufel die Stadt ab, dasz sie an Christum gläuben. 48, 348 Meinst du, dasz unser Herr Gott das Reich werde umbstossen und euch losen Fischer herfürziehen? .. Du Narr (sagen sie) meinst du, dasz dies alles müsse zu scheitern gehen, und dies ist von geringen Personen, von losen Fischern angefangen, und denen sollte man gläuben? – Dazu vgl. 50, 49 [die Apostel waren] nicht hobe, gewaltige, gelehrte oder sonst treffliche Leute, sondern arme, geringe, unbekannte, verachte Fischer und solche Leute, so Jedermann für Bettler und Landlaufer hält. 50, 241 arme, alberne Fischer.

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