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60. Die beschiede hündlin fressen die wolff gerne

Wa II 904 Hund 5 liest Die beissenden Hündlein strafft der Wolff gern. Vgl. 8 Gescheide hündlein tragen die wolff auch ghen holtz. 9 Gescheide hündlein werden gemeiniglich von wölffen gefressen (Mathesius, Postilla I, LII a). – Mathesius scheint das Sprw. geliebt zu haben, vgl. bei ihm auch VII. Predigt, S. 152. Der alte Sperling in der bekannten Fabel ermahnt seinen Sohn: doch sihe dich vmb vnd auff, die Wölffe fressen auch offtmals die gescheyden hündlein. S. 154 Die Kinder diser Welt sind ja in jrer art klüger vnnd verschmitzter, denn die kinder des liechtes. Doch frisst der Wolff offt auch die gescheiden hündlein, vnd Gott ergreifft die verschmitzten in jrer schalckheyt, und alle listige Füchs kommen endlich beim Kürschner in der beisse zusammen.

Die angeführten Stellen zeigen, daß beschiede im Sinne von einsichtig, verständig, gescheit zu nehmen ist, nicht in dem andern Sinne von zugewiesen, zugetheilt (vgl. Dietz I 265 Bescheiden).

In Luthers Schriften finde ich das Sprw. nicht. – Vgl. Nr. 62.

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