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290. Hast mir ynn ars gesehen, sihe widder

Vgl. Wa V 742 die Alten 106 Die Alten müssen darumb so lange leben, dasz sie dem Teuffel in Ars sehen (Luthers Tischr. X 122 b). V 822 Arsch 181 In arss sehen lan.

Sgl. Dich I 117 Sihe da du bestia, kucke mir in den sra (EA 32, 343). – Diese Ra und verwandte werden bei Luther gebraucht zur spöttischen Abweisung böswilliger und höhnischer Angriffe, z. B. De W IV 155 ut Amsdorfice respondeas: dasz uns der Papst und Legat im Ars wollten lecken. IV 416 lieber Teufel, kannst du mir nicht näher, so lecke mich etc.; ich kann dein itzt nicht warten. EA 45, 153 Denn also sagt er in dem Dekret: Districte praeceptantes mandamus. Ja, mit Urlaub, in Ars! 47, 187 Wo wilt du hin? Dem Teufel in den Hintern. – Dazu vgl. EA 25, 83 kucken uns hinten und vornen ein, finden doch immer zu viel Guts an uns. 43, 51 Was ist diesz denn, dasz man das Gute aus den Augen setzet, und allein in die Augen bildet und ansiehet, wo er unrein ist, als hätte man Lust, einen Andern, mit Urlaub, nur in Hintern zu sehen. 48, 180 Vielweniger schonet er [der Teufel] unser, die wir ihme den Hintern aufdecken; item, ihme unter die Nasen fahren und predigen was wir sollen. 48, 407 sie folgen ihrem Vater, dem Teufel, nach, der kann das Wort Gottes nicht hören und decket dagegen den Hintern auf. Aurifaber, Tischr. 293 b Endlich betrog ihn der Teufel redlich und liesz in in Hindern sehen. Lösche 117 wen der [Kopf] nicht mehr dögen will, will ich sie in den ars weissen; da gehören sie auch hin. Lösche 125 darum sehen sie nun dem Hessenn in den Ars ... kompts an mich, wie will ich inn die pesten wort gebenn unndt sie heissen dem Marcolfo in den Arsch sehen, weil sie ihm nicht wollen unter die Augen sehen. Gleiche Bedeutung hat die Ra: einem die Feigen weisen EA 41, 30; 42, 67 und öfter. Ferner vgl. EA 65,25 must dem Teufel den Hindern aufdecken. 32, 211 Küsse mir die Sau aufs Pacem und aufs Pirzel. 32,244 Ists nicht gnug, so lasse er ihm auch ins Maul thun oder krieche ihm in den Hintern.

Der Sinn der obigen, von Luther, soviel ich sehe, sonst nicht gebrauchten Ra scheint sich zu decken mit Agricola 153: Geb arsz, nem arsz. Disz wort ist breuchlich vndter den Kindern, welche ausz vnbestendigkeyt vnd wanckelmut eynander ettwas geben vnd bald wider nemen. Darumb wen eyn kindt des andern spottet solchs wanckelmus halben, so sagt es Geb arsch, nem arsch. Du hast mir es yetzt gegeben vnd nimhst mirs bald widder, wie vnstet bist du. – Als Anspielung auf diese Ra ist auch zu verstehen EA 23,317 Wo wollen nun die Junkerlin und die Güldenbrüerlin bleiben, die jetzt eitel Nehmers sind und wollen doch Gebers heissen. 31,401 Die mögen heissen Gebers-Nehmer; geben sie es, so nehmen sie es. 40,266 Das Evangelium lehrt nur geben, so lehret der Teufel nur nehmen. 43,167 das heisset man Gebers, Nehmers, wie die Kinder unter einander spotten. – Vgl. auch DWb 1,565f.

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