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17.
Ein Kaffee.

Im ganzen Wiedemann'schen Hause hörte man ein eigenthümliches Summen, das rasch anschwoll und ebenso rasch wieder abnahm, so oft die Thür der besten Stube aufging. Es klang, als ständen »im Sonnentempel« – wie Scholtens, die gegenüber wohnten, diese nicht für gewöhnlich, nur bei hoch festlichen Anlässen benutzte Stube nannten – außer dem Sopha mit dem Seidenbezug, den Polsterstühlen, der Servante mit dem gemalten Porzellan, dem Trumeau und anderen Staatsmöbeln auch – noch hundert Bienenstöcke, die alle schwärmen wollten. Es waren aber nur einige zwanzig Damen, die munter durcheinander sprachen.

»Glauben Sie, meine Liebe, heute Morgen habe ich nicht gedacht, daß ich am Abend so vergnügt mit Ihnen plaudern würde. Ich lag bis Mittag im Bett, doch mein Mann redete mir zu: »Du brauchst Zerstreuung«, sagte er, »das ist besser als die theuerste Medicin«. Wirklich wahr schon daß man sich fest anzieht und eine andere Haube aufsetzt, giebt dem schwachen Menschen einen gewissen innern Halt. Die frische Luft thut mir immer wohl, gut eingepackt habe ich mich auch. Man muß sich nur herausreißen! Ich kann nicht leugnen, im Anfange drehte sich mir Alles rund um; als ich mir die erste Tasse zurecht machte, glaubte ich noch eine Thorheit begangen zu haben.« »Jetzt ist Ihnen bei Gott nichts anzumerken.« »Wie finden Sie denn die Torte?« »O sehr schön – aber soll ich ganz aufrichtig sein ... der Kaffeekuchen war doch noch besser.« »Ich will Ihnen sagen, unter uns, sie ist nicht ganz frisch. Sehen Sie, wenn man das Stück durchbricht, ziehen sich so feine weiße Fädchen hinüber ... Herr Gott, wenn das nur nicht unsere liebe Wirthin gehört hat« – die muntere und sehr liebenswürdige ältliche Dame legte den Finger an den Mund noch ganz in derselben Manier, wenn auch nicht mit ganz derselben Wirkung, wie in ihrer blühendsten Jugend ... »Frau Wiedemann, die Brodtorte ist prachtvoll!« »O Sie loben immer.« »Nein im Ernst, sie ist wunderschön, und von welchem Conditor haben Sie diese ausgezeichneten Baisers?« »Von gar keinem Conditor, mein eigenes Werk.« »Das ist wahr, da können Sie stolz sein, sie sind vorzüglich.« »Darf man dem reizenden Hündchen auch was geben? Frißt er Süßes?« »O was wird er nicht! Aber bitte, nur ganz wenig.« »Wie heißt er denn?« »Joli.« »Komm her, na komm' doch, Joli'chen?« »Scheren Sie ihn auch, er hat so weiches langes Haar?« »Freilich schere ich ihn.« »Und was machen Sie mit der Wolle?« »Davon stricke ich Strümpfe, ich versichere Sie, die sind mir lieber, wie von Schafwolle. Aber ich selbst muß ihn unter die Schere nehmen, von keinem Andern läßt er sich ankommen.« »Dann baden Sie ihn auch wol selbst?« »Ich bade und kämme ihn, und wenn ich ihn gebadet habe, wickele ich ihn hübsch ein, über und über, daß nur die Nase vorkommt, und lege ihn in die Sonne, oder im Winter stecke ich ihn in die Ofenröhre, sonst erkältet sich so'n Thierchen, bekommt die Staupe – und weg ist es!« »Ein bischen rothäugig ist er.« »Das kommt von den buschigen Brauen, die ihm immer in die Augen fallen, ich muß ihm nächstens wieder etwas eingeben, ich habe so Schwefelpülverchen.« »Ja, ja, die sind sehr gut, die gab ich auch immer unserm Ami.« »Sie sollten sich doch wieder so einen kleinen Gesellschafter anschaffen.« »Ach nein, das wäre mir viel zu traurig. Damals lebte ja mein Mann noch – nein, nein!«

»Daß der liebe Gott den alten Merzheim zu sich genommen, wissen Sie doch?« »Wie alt mag er geworden sein?« Drei und achtzig.« »Ist es möglich!« »Ob ihm das Haus noch gehörte?« »Ich glaube, aber es soll viel darauf stehen, und wer es bekommt, wird gleich ein gut Stück Geld hineinstecken müssen, es ist schrecklich verwohnt, seit Jahren nichts geschehen.« »Auch die unglückliche Wels hat nun ausgelitten.« »Wohl ihr, daß sie erlöst wurde, es ist ja ein Glück für sie – an Besserwerden war nicht zu denken. Was hat die nicht schon durchgemacht! Das war auch so eine rechte Kreuzträgerin – und was für eine himmlisch gute Seele!« »Und der Bruder, der unnütze Mensch lebt!« »Seine Wege sind nicht unsere Wege.« – »Das ist Alles noch nichts, wenn man an Kaufherrs denkt. Die begruben von sechs Kindern fünf – und das letzte ist hoffnungslos.« »Um Gotteswillen! Woran denn – was fehlt ihm?« »Was wird es sein? Die Abzehrung wie bei allen anderen.« »Er speit auch Blut.« »Nein, sagen Sie, – was hilft da aller Reichthum!« »Es ist überall was, sage ich ja immer.« »Und überall was nicht – wo Geld ist der Teufel, wo keins sind neun und neunzig.« »Und der alte Vater ist am Erblinden, schwerhörig war er schon lange.« »Vielleicht kann er operirt werden, die Aerzte sind jetzt so geschickt.« »Kein Gedanke!« »Ihnen ist aber auch nichts schwarz genug, Sie müssen noch immer schwärzer sehen.« – »Es ist ein Jammerthal!«

»Und was kommt denn da schon wieder Gutes ... Makronentorte? ... Auch ein Bowlchen dazu? Wenn es nur nicht zu stark ist!«

»Nein, nein ... und wem es nicht süß genug, es ist ja Zucker da.«

»Sie haben aber auch eine Zunge!« »Bitte sehr, moquant bin ich gar nicht, nur – die Andern schenken uns nichts, da sehe ich nicht ein, weshalb ich mich geniren soll. Wollte man immer nur schön färben, immer nur loben und rühmen, das würde am Ende doch langweilig werden. Perwitt'chen, kommen Sie, setzen Sie sich hübsch her zu uns, wir sind hier lustig, wir klatschen das Blaue vom Himmel herunter. Wer Trübsal blasen, in Unglück schwelgen, sauer sehen und mopsen will, kann zu Hause bleiben.« Frau Perwitt blickte schon mehrmals nach dem frohen Kreise, und die Art, wie sie nun wirklich übersiedelte, ließ keinen Zweifel, daß sie die Klagelieder, das ewige Stöhnen und Augenverdrehen satt hatte. Sie stand auf, lächelte, faßte ihre Rockbreiten zierlich mit den Fingerspitzen, und die kleine kugelrunde Gestalt tänzelte die paar Schrittchen hinüber, wie bei einem Solo in der Française.

»Perwittchen, wenn Sie sich hätten sehen können, es war zu komisch.«

»Das sollte es auch sein.«

»Und praktisch zugleich. Das hinter Ihnen wie ein Stickrahmen ausgespannte Kleid verknüllt sich doch nicht so beim Hinsetzen.«

»Sehen Sie wol! Und wenn ich wieder aufstehe ... Wissen Sie, was mein Mann sagt – aber es ist nicht von ihm, es ist alt, es rührt noch vom Vater des alten Herrn Engelrecht her ...«

»Nun?«

»Wenn man den Weibern eine Liebeserklärung macht, einen Condolenz- oder Gratulationsbesuch – auf lange oder kurze Zeit, ob sie alt oder jung, hübsch oder häßlich – wenn sie nur sitzen, gleichviel wie, wo oder wann ... und wieder aufstehen, das Erste ist immer der Griff – nach den Rockfalten.«

»Aber hören Sie doch meine schöne Geschichte – lassen Sie mich doch auserzählen.«

»Gewiß, gewiß – mit Vergnügen. Deshalb setze ich mich ja zu Ihnen.«

»Nun ist das nicht nett?«

»Reizend.«

»Und das Beste kommt erst ...«

»Nein aber ... wahrhaftig?«

»Buchstäblich wahr!«

»Auch gut! Das ist mir lieb, es wird ohnehin genug Unwahres in der Welt herumgetragen, in der ganzen Welt, nicht nur in unserer guten Straße und guten Stadt.«

»Und das Allerneueste und Pikanteste: die Rittmeisterin ist jetzt die häuslichste Frau, die sich denken läßt.« »Ich falle in Ohnmacht ... Das ist zu stark für meine schwachen Nerven ...« »Aber die Schwester ist gar nicht glücklich.« »Wer sagt Ihnen das?« »Es wird allgemein gesprochen.« »Was sprechen? Ich verlange Thatsachen, das heißt immer so bei jedem Paar, wenn sie eine Weile verheirathet sind. Kleine Enttäuschungen können nicht ausbleiben, man kennt sich ja niemals.« »Das ist wol richtig – waren Sie denn auch enttäuscht, meine Liebe?« »Und wie! Ich glaubte, mein Mann würde beständig vor mir auf den Knieen liegen ...« »Und das wollte er nicht? Wie unliebenswürdig! Ja die Männer sind alle Gaudiebe, die verheiratheten wie die unverheiratheten.«

»Die erst recht.«

»Ich nehme meinen lieben guten Perwitt nicht aus. Und wenn sie von Kaffeeklatschen reden, so sage ich: in Wein und Bier, in Punsch und Grog wird mehr geklatscht als in Kaffee, Thee und Chokolade. Aus Kaffee- und Theewasser ist noch keine Leiche einer ertrunkenen Frau gezogen, wol aber sind schon mehr Männer im Gersten- und Rebensaft elend untergegangen als im Wasser, und weniger sind im Feuer verbrannt als im Wasser, wenn es gebranntes ist oder ungebranntes mit Färbestoffen, Schwefelsäure und anderen Giften.«

»Nun lassen Sie sich blos noch Eins berichten ...« Und jedes Fransen-Fäserchen des lila Sammetbandes im Haar der heitern Erzählerin zitterte und bebte, die flache Brust bog sich vor, fuhr zurück und noch mehr vor, die Springfedern und das in Wolle gestickte Schäferpaar des Polsterstuhles, auf dem sie saß, gaben nach, der lange dünne Ringfinger kratzte ein paar glänzend braun bebackene Mandelkrümchen auf der glatten Tischpolitur mit der Nagelschärfe zusammen und warf das Häuflein mit der oberen stumpfen Seite des Nagelschildes wieder auseinander, die eine Hand verdeckte das lachende spitze Gesicht, und dann ergriff, drückte und schüttelte die andere den Arm von Frau Engelrecht: »ich versichere Sie, es war gleich um sich schief und krumm, lahm und buckelig zu lachen.«

»Ei, thun Sie das nicht! ... wie die selige Excellenz sagte, das ist sehr unangenehm. Excellenzchen hatte doch auch so 'n bischen schiefe Schultern und so was wie 'n kleinen Verdruß.«

Desto ernster Frau Jäschek ... Die gute Frau war im Seebade gewesen, sie sah sehr gebräunt aus bis auf einen ganz feinen weißen Streif, der dicht unter dem Scheitel hinlief. Das an sich rundliche Gesicht hatte noch mehr Fülle bekommen, man konnte sagen, das Oval näherte sich dem Viereck, und das gab dem augenblicklichen Ausdruck der Entschiedenheit noch mehr Strenge. Fest schaute sie auf den kleinen Löffel, den sie spiegelblank, wie eben geputzt, vor ihrem Munde hielt. Die Lippen schoben sich gepreßt übereinander, die Unter- über die Ober-, wie die Ober- über die Unterlippe, damit nichts umkäme – und den Blick immer noch fest auf der Löffelspitze, sagte sie: »ich habe ihn nie leiden können, er war mir stets unausstehlich.« Dann erst nahm die strenge Sittenrichterin wieder ein Häppchen von der goldgelben Creme, die noch zuletzt gegeben wurde.

Die freundliche Wirthin machte abermals die Runde vom großen Sophatisch an die Fenster, von den Fenstern an das Etablissement unter der Ampel: »Sie nehmen wieder nicht? Sie nehmen aber auch gar nichts. Es schmeckt Ihnen gewiß nicht. Versuchen Sie doch! So wie es bei Ihnen immer ist, kann es freilich nicht Jeder bieten, wir am wenigsten. Lassen Sie sich zureden, was soll Ihnen denn das schaden?«

Und da nahm die so herzlich Gebetene, so dringend Genöthigte noch 'n bischen und wieder 'n bischen, nippte noch ein Schlückchen und noch ein Schlückchen, band sich die Haube auf, strich die Bänder zurück, sie musterte die Kragenschleife, ob die nicht auch vielleicht was abbekommen, fuhr mit der fünften eben frei gewordenen Stricknadel in's Haar und strickte weiter. Und immer mehr Haubenbänder wurden aufgeknöpft und aufgesteckt oder über die Schulter zurückgeworfen, immer eifriger klapperten die Stricknadeln, immer mehr Scheitel verschoben sich, immer mehr Locken fielen aus – nur die falschen Locken und Scheitel saßen wie angeklebt und mit Leim gesteift – immer mehr blasse welke eingefallene Wangen bekamen Farbe, immer mehr gesunde volle Gesichter hatten die an sich nicht angenehme Empfindung, daß ihr blühendes Kolorit in's Kupferige und Feuerfarbene überzugehen begann, immer lauter, immer schneller wurde gesprochen, und je mehr gesprochen wurde, um so mehr, um so Interessanteres drängte sich unabweisbar auf, was noch zu besprechen, was noch besprochen werden mußte. Die laue, vom Duft all der verschiedenen Kuchen, süßen Getränke und wohlriechenden Essenzen erfüllte Atmosphäre wurde wärmer und wärmer – ein und der andern Dame zu warm, den Meisten schien es doch nur recht behaglich, behaglicher als den Fensterscheiben: je klarer sie geputzt, um so trüber beliefen sie jetzt, beschlugen immer dicker, schwitzten und trieften. –

Als Herr Wiedemann, der in's Casino gegangen und absichtlich bedeutend später wie gewöhnlich nach Hause kam, einen Augenblick auf der Schwelle der Putzstube stehen blieb, athmete er tief auf mit geschlossenem Munde und vibrirenden Nasenflügeln, dann kehrte er schnell wieder um und begab sich in sein Zimmer, als wäre es keinem unheiligen Männerfuß gestattet, die von ausschließlicher Damengesellschaft geweihten Räume zu betreten, ehe nicht mindestens eine halbe Stunde das Fenster offen gestanden.

So weit war es aber noch lange nicht. Jetzt brachte die gastfreie Wirthin ein paar Lagen sauberer weißer Papierbogen zu Düten. Die Frau Postmeisterin wehrte sich nach Kräften: »Meine Einzige, ich habe schon so viel eingesteckt, fragen Sie nur die Conrectorin und die Oberlandesgerichtsräthin; die wollten mich ja bei Ihnen verklagen. Sehen Sie meinen Pompadour, wenn ich ihn noch voller stopfe, geht Strumpf und Strickknäuel nicht mehr hinein, Geben Sie mir die Hälfte, – das ist schon über und über genug. Sie berauben sich ganz! Nun bedanke ich mich aber auch tausend, tausendmal, – meine Kinder sind zu groß, um so besser wird es den Enkelchen schmecken. Dabei fällt mir ein, ich habe ja der Mutter Alborn noch nicht gratulirt. Eigentlich brauchte ich keine Notiz zu nehmen, uns haben sie es nicht angezeigt. Aber es kann ja ein bloßes Versehen sein, irgend was wird immer versehen, und wäre es Absicht, dann erst recht, sie sollen nicht denken, daß wir untröstlich sind.« »Kommen Sie, wir wollen zusammen gehen, ich habe es auch noch nicht gethan.« »Nun, meine liebe Frau Stadträthin, nehmen Sie meinen Herzlichsten Glückwunsch an! Wir freuten uns so, ich hätte mich am liebsten gleich zu Ihnen aufgemacht, wie ich es erfuhr – von der lieben Rademacher, und dann lasen wir es im Blatt. Die Hauptsache ist, daß man es bald erfährt, gleichviel wie. Also wirklich ein Söhnchen ... Alles nach Wunsch! Das war das Einzige, was noch fehlte zum vollen Glück ... Unberufen! unberufen! Und wie geht es denn weiter? Hoffentlich gut?« »Gott sei Dank ja, es geht gut, so viel ich weiß, denn ich selbst bin noch nicht vorgelassen. Ich habe das Kindchen noch nicht gesehen ... Sie wundern sich? Ich gestehe, ich wundere mich auch. Ich bin gewiß für Vorsicht, für jede verständige Vorsicht – besonders in den Wochen, was kann da nicht Alles geschehen? Aber Alles hat auch seine Grenzen. Ich bin nur die Schwiegermutter, aber das Kind hat auch einen Vater, und das ist zufällig mein Sohn. So lange wartete ich geduldig, morgen ist der neunte Tag, da werde ich so frei sein und zu Agathe hingehen, mit oder ohne Erlaubniß der Frau Schwester.« »Deswegen brauchen Sie doch jetzt noch nicht aufzubrechen, sitzen Sie nur hübsch still, nehmen Sie uns nicht die Ruhe. Das kenne ich schon, läuft erst Eine, dann laufen Alle. Machen Sie doch nicht Ihren alten Ruf und Ruhm zu Schanden. Wie sagt unser lieber Justizrath? »Das ist mein bester Gast: die ißt nichts, die trinkt nichts, ist immer fidel und bleibt bis auf den letzten Mann. So bleiben Sie auch bis auf die letzte Frau.«

»Sagen Sie mir aber aufrichtig, ist meine Amalie noch immer nicht da?« – »Gott bewahre, nein – es ist noch keine Einzige da.«

Der ganze Hausflur stand voll, und die Mädchen hatten, eingedenk der klugen Jungfrauen des Evangeliums, ihre großen Handlaternen bereits ausgelöscht, wieder angezündet und abermals ausgelöscht. Zuerst waren sie still, dann flüsterten sie, nach und nach wurde es ein ungezwungenes lautes Gespräch – sie schnatterten nach Herzenslust, bis die lustige »Jule von Rademachers« hell aufjuchzte. Da bekamen sie einen wohlthuenden Schreck, und es wurde wieder still. Nach einer Weile fing das Zischeln von Neuem an, und so ging es wie vorher. Die Mägde unterhielten sich ebenso gut wie ihre Herrschaften im Zimmer. »Ruhig, Kinder, jetzt kommen sie! Nein doch nicht, es war nur die »Mariannchen«, die ein Präsentirbrett mit leeren Tellern und Tassen hinaustrug.

Und wieder hörte man beim Auf- und Zugehen der Thür bis in den entlegensten Winkel des Hauses jenes eigene Gesumme in raschem crescendo und decrescendo. Es war aber nicht mehr, als wenn hundert Bienenstöcke im »Sonnentempel« standen – das Summen schwoll zu mächtig an – es hätten mindestens hundertundfünfzig sein müssen.

*

 


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