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12.
Der Barankepelz.

Mein alter lieber Freund – schrieb Herr Bockholz an unsern Ferdinand, seinen früheren Kollegen – die Bombe ist geplatzt, ich habe mich Rosalien erklärt, und sie stößt nicht Hand und Herz eines biedern Kerls zurück, obwohl er ihr keine glänzende Lage bieten kann Wie unaussprechlich glücklich ich bin, begreifst du – oder auch nicht. Schadet nichts! warte nur, bis du wie ich deine regulären Dreißig aus dem Rücken hast, vollgestrichenes Maß, dann wirst du auch anders pfeifen, mein Seelchen! Doch laß mich dir in Ruhe erzählen.

Ehe ich die Stelle als Buchhalter sicher hatte, auf die ich so lange vergebens exspectirt, war nicht an Heirathen zu denken. Als erster Rechnungsführer gräflichen Dominiums geht es nun schon eher, wenn man nicht zu hohe Ansprüche macht. Raum ist in der kleinsten Hütte, und es ist ja ein ganz nettes Hüttchen meine künftige Dienstwohnung – die Kirche mit den alten schönen Linden dicht nebenbei, aus dem Kärtchen Blick über den See, im Sommer gottvoll, drüben der herrliche Buchenwald, Brennmaterial frei, auch sonstige Naturalien – doch du kennst ja die Bedingungen. Unendlich lieb ist mir, daß Redlaffs die andere Hälfte des Hauses bewohnen, sie ist eine wahre Seele von Frau, mit der sich R. sicher gut zu stellen wissen wird. Sonst unter den Damen der Verwaltung giebt es auch andere – aber ich bin jetzt in der Laune, die ganze Welt zu umarmen, und mag Niemand was Unfreundliches nachsagen, selbst wenn es wahr ist. Lange und schwer habe ich gekämpft, ehe der Entschluß in mir reif ward. Ich fühlte nur zu sehr, wie hoch R. über mir steht. Klavier, Sprachen – kurz, durch und durch gebildet. Dabei so schlicht und einfach! Und wie wirthlich hält die Gute zusammen, was sie als Erzieherin mit treuem Fleiß erwarb! Auch ihr kleines elterliches Erbtheil ist recht nett angewachsen – ja, vater- und mutterlos, ohne jeden Anhang steht sie da im Leben, gewiß traurig an und für sich, obschon offen gestanden, für mich persönlich kein Verlust, da ich die Verewigten nicht kannte. Und hätte sie doch je auch nur einen Groschen, selbst nur von den Zinsen angerührt! Nein, immer Alles mit weiser Sparsamkeit zurückgelegt, denn wer kann das Dunkel der Zukunft durchschauen! Und nun nimm mich – aber unparteiisch! Schulbildung mangelhaft, nicht einmal die Qualifikation zum einjährigen Freiwilligen vermochte ich zu erringen, drei Jahre habe ich die Muskete getragen und in Kommisbrod geschwelgt. Eine tüchtige coulante Handschrift, ein fixer und zuverlässiger Rechner und so viel Treu' und Redlichkeit, als Jeder bedarf, dem es unbequem ist, ein Schurke zu werden – das dürfte so ziemlich Alles sein, womit meine Wenigkeit Staat machen kann. Dazu kommt, meine Seele hat einen bittern Beigeschmack behalten von all' der Galle, die ich mein Leben lang habe hinterschlucken müssen. Ich murrte nie, ein gütiges Vaterauge wacht über uns Allen, aber das ist wahr, ein hartes und trübes Geschick verfolgte mich von Kindesbeinen an. Maulschellen sind keine Hechtlebern: da kann ich mitreden – ich habe genug besehen – an vor und hinter die Ohren, um zu wissen, was es auf sich hat: »o selig, o selig! ein Kind noch zu sein. Und so ging das weiter ... Hinweg damit! Wen der Herr liebt, den züchtigt er, Pechvögel müssen auch sein – Sela! Die ganze Liebe, deren mein Herz fähig – und ich glaube, gerade mein Herz barg eine unbegrenzte Fülle davon, vielleicht mehr als jedes andere – all diese Fülle von Liebe habe ich Jahre lang für ein Wesen genährt und gehegt, das meiner unwerth. Sei ihr verziehen, ich wünsche keines Andern Unglück, am wenigsten das eines Geschöpfes, welches ich einst anbetete – ihr Zahltag wird auch schon kommen! So hatte denn die wärmste, hingehendste, schwärmerischste Neigung keinen geeigneten Ort gefunden, sollte gegenstandlos sich in sich selbst verzehren, wurde der Spielball gefallsüchtiger Launen, und das von einer Seite her, von der ich es am wenigsten erwartet hätte. Ja ja, mein Alterchen, wir haben schon was durchgemacht! Und war diese Erfahrung nicht allein hinreichend, mein Selbstvertrauen zu erschüttern? Leider besitze ich ohnehin kein großes Maß dieses Vertrauens, und gewiß mit Recht. Wie konnte ein Mann wie ich, von Natur nicht reich ausgestattet und vom Glück stiefmütterlich behandelt, so lange ich denken kann, Vertrauen zu sich selbst gewinnen? Vergegenwärtige dir gefälligst meine Lage, Freund! Nun tritt mir dies himmlische Gemüth auf meinem Lebenspfade entgegen, mild und sanft, nichts Blendendes, streng genommen nicht einmal schön, Gouvernante, auch nicht mehr so ganz jung. Kein stürmischer Rausch der Leidenschaft erfaßt mich, ich bleibe ruhig und vernünftig, eine durchaus ungewöhnliche Erscheinung, wenn ich liebe, nur eine tiefe innige Freundschaft beseelt mich – im Innersten aber noch immer der alte Wurm, am Marke meines Daseins nagend, einerseits – andrerseits noch immer in tiefster Tiefe die alte Sehnsucht nach Befriedigung dieses so liebebedürftigen Herzens. Bist du denn berechtigt – die ernste Frage habe ich mir nicht erlassen – bist du berechtigt, die Arme deiner Sehnsucht von Neuem auszustrecken nach einer mitfühlenden, treuen Seele – du selbst mit einem so jämmerlich zerrissenen Herzen? Handle ich nicht unrecht, das Geschick eines edlen Wesens, das glücklich zu sein verdient, an mein Geschick, an das Geschick eines auserkornen Stiefkindes der Fortuna zu fesseln? Liebe, wie ich sie einst besessen, wie sie vordem diesem ausgebrannten Vulkan inne gewohnt, kann ich nicht mehr ermöglichen, nur eine auf Hochachtung und Verehrung basirte Zuneigung finde ich jetzt vor in meinem verwüsteten Gemüth. Und soll ich bei einem so wichtigen Schritte heucheln, eine romantische Liebe zur Schau tragen, die ich nicht empfinde? Das bin ich nicht im Stande, heucheln habe ich nie gekonnt. Was bin ich? Von außen breit, fest und stämmig, von innen hohl, ein schwankendes Rohr – und fordere vom Schicksal an meine Seite eine so ganz in sich einige Natur, Verstand und Herz, weiblich hingebend und doch sehr bestimmt, ja entschieden, echte Religiosität und praktisch, so recht für's Haus, Alles aus einem Guß – ist das nicht wahre Ironie? So rang ich mit mir. Freund meiner Seele, ich habe Stunden gehabt, wo mir zu Muth – ich sage dir, sich das Herz aus dem Leibe zu reißen und vor die Hühner zu krümeln ... »In einem kühlen Grunde, da geht ein Mühlenrad – ich möcht' am liebsten sterben, dann wär's auf einmal still!« Zuletzt habe ich mich doch glücklich durchgearbeitet. Was hängen soll, ersäuft nicht, mir war ein besseres Loos beschieden, auch ich soll endlich in den Hafen des Glücks einlaufen, des Schicksals Tücke hat ausgetobt. Ich ging von der Ansicht aus, daß es die hohe und edle Aufgabe des Weibes wäre, die Sorgen und Mühen des Mannes tragen zu helfen, und auch ihrerseits am Aufbau seines materiellen Wohls mitzuwirken.

So wie ich also die bestimmte, vom Grafen eigenhändig unterzeichnete Zusicherung der Stelle in der Tasche hatte, setzte ich mich hin und schrieb an Rosalie einen Brief, in dem ich ihr meine Gefühle kund that. Was war zu verlieren? Nichts. Was zu gewinnen? Alles. Dann fuhr ich hinüber, bei der guten Schlittbahn war ich in einer Stunde da und sandte ihr den Brief aus dem Gasthof, wo ich wartete. Wie lange ich warten mußte, weiß ich nicht mehr, es mag nach der Uhr nicht so sehr lange gewesen sein, aber meiner Empfindung nach, auf dieser Folter gleichsam zwischen dem Himmel der Hoffnung und der Hölle der Verzweiflung schien es mir eine Unendlichkeit! Bei jedem kleinsten Geräusch eilte ich hinaus, bei jeder Bewegung auf der Straße sah ich aus dem Fenster, ob dies vielleicht der Schritt des Glück oder Unglück bringenden Boten sei. Ich konnte nichts thun, als Gott bitten, er möchte Alles zum Besten wenden. Ich hatte mir ein Glas Warmbier geben lassen, doch nur pro forma. Obwol es bitter kalt war, trank ich wenig oder gar nichts. Der Wirth setzte unaufgefordert gleich noch ein kleines Liqueurgläschen dazu, allein mir schauderte vor dem Versucher, selbst in der Gestalt des unschuldigsten kleinen Rums. Ich empfand noch zu tiefe Reue – und daß ich's dir beichte, sei meine gerechte Strafe – am Sonntag vorher hatte ich nicht verschmäht, den qualvollen Zustand meiner Seele, die von so verschiedenartigen Empfindungen hin und her gerissen wurde, zu betäuben in einer Art und Weise, die sich nicht mit der Würde des Mannes vertrug, welcher auf dem Punkt stand – um Rosalie anzuhalten! Endlich kam die Erlösung. Und wie einzig hat sie mir geschrieben! Ueberrascht, sehr überrascht sei sie, aber nicht unwohlthuend – Hurrah! Als ich das las, Ferdinand, wie mir da wurde – male es dir selbst aus, beschreiben läßt sich so etwas nicht. Kurz ohne allen Vorbehalt und Bedenkzeit, wohinter ja auch meistens nichts als eitel Ziererei steckt, nahm sie meine Werbung an, machte sie mich zum glücklichsten aller Sterblichen.

Freue dich mit mir, und theile es auch den werthen Deinen mit. Wer sich sonst noch etwa dort dafür interessirt, kann es durch das Wochenblatt erfahren, die Annonce geht mit diesem Briefe zugleich ab. Ob ich an Onkel Brachhuhn schreiben sollte, hierüber war ich meinerseits keinen Augenblick ungewiß, und am Ende gab mir auch Rosalie Recht darin, daß ich – nicht schrieb. Beim Tode meiner lieben armen alten Mutter habe ich ihm ihr Ableben ehrerbietigst angezeigt. Ja, denkst du, daß er oder sie oder einer von den Söhnen mir auch nur mit einer Silbe geantwortet hätte? Bis zum heutigen Tage habe ich kein Zeichen des Lebens von ihnen vernommen, die Brachhühner mucksen nicht. Auch gut! Ich verlange nichts von ihnen, aber mich wegwerfen, kriechen, scherwenzeln, katzenbuckeln liegt nicht in der Bockholz'schen Natur.

Und nun noch Eins! Es sind wahrhaftig schon sechs Wochen seit den schönen Tagen des Wiedersehens, als ich unter dem gastlichen Dache deines Vaterhauses seit lange zum ersten Male wieder den Werth so angenehmer gemüthlicher Umgebungen recht tief empfand. Es war auch hohe Zeit, ich war nahe daran, ganz und gar zu versauern! Nur ein einziger Schatten umdüstert die mir unendlich liebe Erinnerung, und er wird nicht dadurch verscheucht, daß ihr feurige Kohlen auf mein Haupt sammelt. Du erwähnst in deinem freundlichen Briefe, für den ich dir bestens danke, nicht mit der zartesten Andeutung des Pelzes. Herr Wolf hingegen, von dem ich ihn mir lieh, ist minder zartfühlend. Er spricht es in einem portopflichtigen Liebesbrief, den ich zur Abkühlung vorfand, als ich zurückkam von der glücklichen Expedition, unverblümt aus, wenn er seinen Barankepelz nicht binnen acht Tagen wieder hat, wolle er klagbar werden, und zwar nicht gegen mich, sondern er würde sich direct an deinen Herrn Vater halten, der die Güte hatte, für mich zu bürgen. Das wäre noch schöner! Ich bitte und beschwöre dich daher, Angesichts dieses dir deine Fuchsstute satteln zu lassen und nach der Stadt zu reiten – du hast es ja jetzt so nahe – um mit allen Mitteln der Beredtsamkeit den gefühllosen Kürschner zur Vernunft zurückzuführen. Sage ihm nur, ich hätte bereits Disposition getroffen, die Sache vollkommen zu seiner Zufriedenheit zu applaniren. Beruhigt er sich hiebei, desto besser. Beißt er jedoch nicht darauf an, so lasse die Möglichkeit, ja die hohe Wahrscheinlichkeit durchblicken, ich sei nicht abgeneigt, den Pelz sogar zu behalten, ganz zu behalten, verstehst du? – als Eigenthum. Ich würde ihn auch ehrlich bezahlen, nur nicht gleich, ich thäte es herzlich gern, aber au moment sei es mir unmöglich. Denn wo ich das Geld dazu hernehmen sollte, wäre mir wirklich räthselhaft. Bis Johanni, wo ich in das höhere Gehalt einrücke, ist noch lange hin. Und noch mehr Schulden machen, mag ich nicht – um so weniger, da mir doch kein Mensch pumpt. Für einen angehenden Ehemann wäre solcher Leichtsinn geradezu sträflich! Ohnehin werden wir sehr sehen müssen, wie wir uns einrichten mit unserer kleinen Wirthschaft. Auch habe ich im Whist wieder ein unergründliches Pech, und doch hätte ich mir gerade jetzt gern etwas extra verdient. Ich weiß, Rosalie legt keinen Werth auf Tant und Flitter, aber irgend was Blankes vom Goldschmied, ohne das geht es doch einmal nicht ab – und wäre es nur die größte Kleinigkeit! Ich möchte um Alles in der Welt es an Nichts fehlen lassen, was so zu sagen mit dazu gehört. Was sein muß, muß sein, wer A sagt, muß auch B sagen. Niemand darf sich ungestraft wider die Sitte auflehnen, ich traue mir zu, stets und in jeder Beziehung anständig gegen sie zu sein. Das Einfachste wäre da nun freilich, ich schickte den Pelz zurück. Gott sei Dank, meiner Gesundheit wegen brauche ich ihn nicht, du erinnerst dich, ihr habt ihn mir ja förmlich aufzwingen müssen. Auch ist Eitelkeit nie mein Fehler gewesen, fern sei es von mir, mich mit fremden Federn schmücken zu wollen. Allein versuche dich einmal in meine Stelle zu setzen, bedenke, ich bin in stattlicher Pelzpekesche auf Freiersfüßen gegangen, habe so Rosalie meine Liebe erklärt und soll hinten nach als definitiver Verlobter die liebe Braut besuchen im alten schäbigen, grauen Tuchmantel mit verschossenem grünen Plüschkragen? Ist das wol menschenmöglich? Nein! Und wie sich dieser milde Winter und Nachwinter anläßt, bei einem März, der den Schwanz krauser macht wie der Februar und mit dem Zagel auf's Eis schlägt, daß es klingt – wer garantirt mir, daß die erste Lerche schwirrt und die erste Motte flattert vor Pfingsten? Ein guter Christ nach alter Art – der trägt den Pelz bis Himmelfahrt. Item das Kurze und das Lange von der Sache: der Wolf soll kein Esel sein und sich gedulden. Wie gesagt, sage ihm nur, ich hätte bereits Dispositionen getroffen. Ich hoffe, das wird ihm etwas imponiren! Falle ich dir aber zur Last mit dieser angenehmen Kommission, so sprich es nur offen gegen mich aus, wie es der Freund vom Freunde erwarten darf. –

Eben kommt die Posttasche, der jüngste Eleve springt über den Hof mit einem Brief in der Hand – wol gar für mich? Auf das Haus steuert er zu, poltert die Treppe herauf – richtig! Also an mich – und von wem? Die Aufschrift sieht ja ganz nach der Hand Onkel Brachhuhn's aus – das wäre! Sollte ich ihm Unrecht gethan haben? ... Nein, dies ist kolossal! höre, vernimm, wisse und erfahre, der Brief lautet wörtlich!

»Mein lieber Herr Bockholz! Einliegend folgt der Revers zurück, den Sie dem Kürschner Herrn Wolf hieselbst ausgestellt bei Empfang des von ihm entliehenen Schnürenrocks mit Barankefutter und dito Besatz, nebst Quittung über den Kaufpreis. Ich habe mir erlaubt, denselben für Sie vorzustrecken, da der Mann nicht länger warten wollte. So eben wird uns aus zuverlässiger Quelle bekannt, daß Sie sich verlobt haben. Nehmen Sie unser aller Glückwünsche so herzlich an, wie sie gemeint sind, und obgleich Ihre Hochzeit wol jedenfalls erst im Sommer stattfinden dürfte, bitte ich Sie doch, schon jetzt mit einer kleinen Polterabendüberraschung vorlieb zu nehmen, die auch freilich nur für den Winter paßt. Vorausgesetzt also, daß der Barankepelz Ihrer Fräulein Braut nicht mißfällt, werden Sie mich sehr verbinden und erfreuen, wenn Sie denselben als Andenken an uns gütigst behalten und mit Gesundheit vertragen wollten.«

Ferdinand, ich bin wie vom Donner gerührt! Daß unter diesen Zeilen nicht der Name meines reichen Onkels steht und stehen kann, ist Luxus noch erst zu sagen. Die Brachhühner haben einen andern Briefstil am Leibe. Aber darf ich es annehmen? Das ist eine kitzliche Frage. Ich fürchte, die höllisch noble Handlungsweise deines unvergleichlichen Alten basirt auf einer Schlußfolgerung, die leider des Anscheines einer gesunden Logik nicht ganz entbehrt: »Du besiehst doch nie einen gebogenen Heller von dem Ruppsack, denkt der edle Mann, also zieh dich mit Anstand und Großmuth aus der Sache.« Wie sie übrigens dort schon von meiner Verlobung Wind haben können, ist mir unerklärlich. Wenn da nur nicht wieder Tante Malchen ihre zarten Finger im Spiele hat! Die verwittwete Frau Pfarrin allhier ist ihre Busenfreundin von Alters her. Die stecken gewiß unter einer Decke. Ich werde mir die Sache überlegen. Inzwischen lebe wohl und empfiehl mich all den lieben Deinigen auf's Beste, auch deinem Herrn Vater. Meinen Dank sage ihm jedoch vorläufig nicht. Ich möchte das lieber sogleich selbst thun. Dazu aber muß sich erst eine neue Feder schneiden

Dein und eurer Aller auf Leben und Tod
treu ergebener
Gottlieb Bockholz.

*

 


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