Artur Fürst / Alexander Moszkowski
Das Buch der 1000 Wunder
Artur Fürst / Alexander Moszkowski

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Wunder des Himmels

240. Der längste Tag

Kann der kürzeste Tag auf den längsten fallen? Die Frage hört sich paradox an oder gar unsinnig. Aber sie ist es nicht und kann unter Umständen sogar eine bejahende Antwort erheischen.

Man muß sich zuvor darüber verständigen, was man unter »Tag« verstehen will. Begreift man darunter die Zeitlänge während derer die Sonne über dem Horizont steht, so kommt man für den kürzesten Tag auf den 22. Dezember, ebenso wie der längste Tag auf den 22. Juni fällt. Versteht man aber unter »Tag« den gesamten »Sonnentag«, das heißt die Zwischenzeit, die zwischen einem Durchgang der Sonne durch die Mittagslinie und dem nächsten verstreicht, so ergibt sich etwas anderes.

Denn diese Zwischenzeit beträgt gleichmäßig annähernd 24 Stunden. Nicht genau. Es ergeben sich durch Besonderheiten der Erdstellung und des Erdumlaufs Unterschiede im reichlichen Betrag von Sekunden. Und wenn man beide Begriffe, den bürgerlichen Helligkeitstag und den astronomischen Sonnentag zusammenstellt, so kann es sich allerdings ereignen, daß der kürzeste und der längste Tag auf dasselbe Datum fallen.

So fiel im Jahre 1911 der längste Tag, astronomisch gemessen, auf den 23. Dezember, während der kürzeste Tag am 17. September stattfand. Der Unterschied betrug 51 Sekunden zu Gunsten des Dezembertags.


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