Artur Fürst / Alexander Moszkowski
Das Buch der 1000 Wunder
Artur Fürst / Alexander Moszkowski

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144. Million und Billion

Quelle: Dr. Hermann Schubert: »Mathematische Mußestunden«, erster Band. G. J. Göschensche Verlagshandlung, Leipzig, 1907. Z.

Wie den Botokuden die Unterscheidung von 2 und 3 als unwesentlich erscheint, so kommt auch manchem modernen Kulturmenschen der Unterschied von einer Million und einer Billion unwichtig vor. Oder wenigstens denkt er nicht daran, daß die eine Zahl eine Million mal so groß ist wie die andere, sich also zu ihr verhält, wie etwa die Entfernung von Berlin nach San Francisco zu der Breite einer Straße.

Schubert gibt in seinen »Mathematischen Mußestunden« eine sehr hübsche Vergleichung der beiden Zahlenwerte. Er schreibt:

„Namentlich in der Astronomie ist die Kenntnis der Tatsache, daß eine Billion das Millionenfache einer Million ist, von Wichtigkeit. Während nämlich die Entfernungen der Planeten von der Sonne oder voneinander zwischen sechs Millionen und einigen hundert Millionen wechseln, betragen die Entfernungen der nächsten Fixsterne von der Sonne oder von irgend einem Punkt unseres Planetensystems zwischen fünf Billionen und mehreren hundert Billionen Meilen. Da aber eine Billion zu einer Million sich verhält wie eine Million zu 1, so sind alle Entfernungen zwischen den Sternen des Planetensystems verschwindend klein gegenüber der Entfernung der Planeten von irgend einem Fixstern.

Vom Sirius aus gesehen, muß demnach nicht bloß die Sonne oder die Erde, sondern unser ganzes Planetensystem wie ein verschwindend kleiner Lichtpunkt aussehen, gerade so, wie uns der Sirius erscheint, der möglicherweise auch ein ganzes Planetensystem ist. Denn die Entfernung zweier Planeten unseres Planetensystems muß vom Sirius aus etwa erscheinen wie uns zwei Punkte, die ein Millimeter Abstand haben, in einer Entfernung von einem Kilometer erscheinen.

Das Verhältnis einer Million zu einer Billion erkennt man ferner sehr deutlich, wenn man berechnet, daß in weniger als zwei Wochen eine Million Sekunden vergeht, daß aber zu einer Billion Sekunden mehr als dreißigtausend Jahre erforderlich sind, daß also das Menschengeschlecht in historischen Zeiten noch keine Billion Sekunden erlebt hat.” 202


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