Artur Fürst / Alexander Moszkowski
Das Buch der 1000 Wunder
Artur Fürst / Alexander Moszkowski

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Wunder des Menschenlebens

18. Der Zellriese Mensch

Quelle: Dr. Richard Hesse: »Der Tierkörper als selbständiger Organismus«, erster Band des Werks: »Tierbau und Tierleben in ihrem Zusammenhang betrachtet« von Dr. Richard Hesse und Dr. Franz Doflein. Verlag von B. G. Teubner, Leipzig und Berlin, 1910.

Aus der Vereinigung zweier mikroskopisch kleiner Zellen entsteht der Mensch. Tief geheimnisvoll und niemals genug zu bestaunen, ist die Kraft, die diesen außerordentlich winzigen Gebilden innewohnt. Das menschliche Ei hat nur einen Inhalt von drei Tausendsteln eines Kubikmillimeters, aber die Samenzelle ist noch zwei Millionen mal kleiner. Und diese für uns mit den schärfsten Hilfsmitteln kaum noch wahrnehmbaren Körperlein beginnen nach ihrer Vereinigung zu sprießen und zu wachsen mit einer Unermüdlichkeit, Kraft und Intensität, die ans Ungeheuerliche grenzt.

Geht doch zunächst einmal der ganze menschliche Körper durch Teilung aus ihnen hervor. Und es ist gewiß nicht zuviel, wenn man die Zahl der Zellen, die den Körper eines ausgewachsenen Menschen bilden, auf zwei Billionen schätzt. Hierbei ist noch gar nicht das ungeheure Gewimmel derjenigen Zellen mitgerechnet, die im Ruhezustand bleiben, bis andere abgenutzt sind und durch sie ersetzt werden müssen. Fortdauernd findet ja eine Erneuerung der Zellen statt. Alte werden abgestoßen, neue bilden sich unausgesetzt, namentlich an der Oberhaut, den Haaren, den Nägeln und den Schleimzellen des Verdauungskanals. Alle diese immer wieder aufkeimenden Geschlechter haben ihren Ursprung in jenen winzigsten Gebilden, die das Fundament jedes einzelnen Menschenkörpers bilden.

Nach Professor Richard Hesse kann die Lebensdauer eines roten Blutkörperchens beim Menschen auf vier bis fünf Wochen geschätzt werden. Es muß also im Jahr die Gesamtzahl allein der roten Blutkörperchen, das sind 22 Billionen, etwa zehnmal erneuert werden, während der Dauer eines Menschenlebens etwa 600 bis 800mal. Hesse schätzt die gesamte Masse der Zellen, die in einem Menschenkörper bei 60 bis 70jährigem Leben gebildet werden, auf 16 000 Billionen. 26


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